FH Gesundheitsberufe OÖ: Internationale Kooperation für Pflegeausbildung unterzeichnet

JPG 20240614 OTM0013 0 2Die FH Gesundheitsberufe Oberösterreich (OÖ) hat einen bedeutenden Schritt zur internationalen Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich gemacht: In einer feierlichen Zeremonie wurde ein Letter of Intent mit der Trinity University of Asia (TUA) aus den Philippinen unterzeichnet. Diese Partnerschaft eröffnet neue Möglichkeiten für die Ausbildung von diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegekräften und stärkt die Rekrutierung künftiger Fachkräfte für oberösterreichische Krankenhäuser und Langzeitpflegeeinrichtungen.

Förderung der internationalen Zusammenarbeit

Der Besuch der Delegation der Trinity University of Asia an der FH Gesundheitsberufe OÖ markiert den Beginn einer vielversprechenden Kooperation. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es Studierenden und Lehrenden, wertvolle internationale Erfahrungen zu sammeln und erweitert die Kompetenzen in Lehre und Forschung. Sozial-Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer, der die Qualität der Ausbildung an der TUA persönlich begutachtet hat, betont die Bedeutung dieser Partnerschaft: „Die Zusammenarbeit mit der Trinity University of Asia bietet uns eine großartige Gelegenheit, die Qualität unserer Pflegeausbildung zu verbessern und die interkulturelle Kompetenz unserer Studierenden zu fördern.“

Strategischer Ausbau der Studienplätze

Die FH Gesundheitsberufe OÖ bietet derzeit 21 Studienprogramme mit über 2.200 Studienplätzen in ganz Oberösterreich an. Der Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege ist der größte, mit mehr als 1.020 Studienplätzen in Linz, Steyr, Wels, Ried und Vöcklabruck. Jährlich starten hier zwei Studiengänge, im Winter- und Sommersemester, sowie zwei spezielle Upgrades zur Verkürzung des Studiums für Pflegefachassistenten und zur Erlangung des Bachelor of Science in Health Studies.

Internationaler Austausch als Kernstrategie

Die internationale Zusammenarbeit ist fest in der Strategie der FH Gesundheitsberufe OÖ verankert. Durch Partnerschaften mit 28 internationalen Hochschulen, darunter Institutionen in Ländern wie den Philippinen, Thailand und Tunesien, wird der Austausch von Wissen und Fähigkeiten gefördert. Dieser Austausch ist nicht nur eine Bereicherung für die Studierenden und Lehrenden, sondern auch ein wichtiger Schritt zur Sicherung der Qualität der Pflegeausbildung und zur Bewältigung des Fachkräftemangels.

Vorteile der Kooperation

Die Trinity University of Asia, eine renommierte Universität auf den Philippinen mit rund 7.000 Studierenden, bietet Bachelor-Studienprogramme im Gesundheitsbereich und ein eigenes College of Nursing an. Einige ihrer Absolventen arbeiten bereits in oberösterreichischen Pflegeeinrichtungen. Die neue Kooperation zielt darauf ab, die akademische Zusammenarbeit zu intensivieren und den Austausch von Studierenden und Lehrenden zu fördern. Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer erklärt: „Diese Kooperation legt den Grundstein für eine nachhaltige und qualitätsorientierte Ausbildung von Pflegefachkräften und fördert das interkulturelle Verständnis.“

Blick in die Zukunft

Durch den Vergleich der Lehrpläne und die schnellere Anerkennung von Qualifikationen wird sichergestellt, dass Absolventen, die nach Österreich kommen, bestens auf die hiesigen Anforderungen vorbereitet sind. Diese Zusammenarbeit bietet eine Win-Win-Situation für beide Partner: eine verbesserte Ausbildungsqualität und eine gesteigerte interkulturelle Kompetenz der Studierenden. Der FH Gesundheitsberufe OÖ und der Trinity University of Asia steht eine vielversprechende Zukunft bevor, in der sie gemeinsam zur Verbesserung der globalen Gesundheitsversorgung beitragen können.

 

LH-Stv.in Mag.a Christine Haberlander:
„Wir arbeiten dafür, dass die oberösterreichische Gesundheitsversorgung gut und stark bleibt – gerade, weil wir wissen, dass immer mehr Menschen immer älter werden. Besonders in herausfordernden Zeiten für unser Gesundheitssystem sind internationale Kooperationen wie diese unerlässlich. Ziel ist es, unseren Studierenden bestmögliche Ausbildungschancen zu bieten und die Pflegequalität in Oberösterreich weiter zu steigern.“

LR Mag. Wolfgang Hattmannsdorfer:
„Es freut mich, dass wir mit meinem Besuch an der Trinity University of Asia im vergangenen Herbst diese Zusammenarbeit angestoßen haben und nun eine enge Kooperation zwischen Oberösterreich und der philippinischen Hochschule besiegeln. Damit verstärken wir unsere Beziehungen zu den Philippinen weiter, mit dem Ziel hervorragend ausgebildete Pflegefachkräfte zu gewinnen, die unsere Mitarbeiter/innen tatkräftig unterstützen und so für eine gute Versorgung im Alter sorgen. Im nächsten Schritt etablieren wir Deutschlernangebote an der TUA, denn gerade in der Arbeit mit Älteren und für die erfolgreiche Ausbildungsanerkennung ist Deutsch von entscheidender Bedeutung.“

MMag.a Bettina Schneebauer, Geschäftsführung FH Gesundheitsberufe OÖ:
„Unsere Aufgabe ist die bestmögliche Ausbildung angehender Gesundheits- und Krankenpfleger/innen für das oberösterreichische Gesundheits- und Sozialsystem. Die heute offiziell gestartete Kooperation mit der Trinity University ist ein Teil unserer internationalen Bestrebungen in diese Richtung, dem wir mit Freude und großem Engagement entgegenblicken. Ein herzliches Dankeschön an alle, die das ermöglichen und mittragen.“

Mag.a Heide Maria Jackel, MBA, Studiengangsleitung Gesundheits- und Krankenpflege, FH Gesundheitsberufe OÖ:
„Internationale Vernetzung ist eine wichtige Säule unserer Hochschule. Mit der Trinity University of Asia haben wir künftig einen weiteren innovativen Kooperationspartner. Durch den heutigen Abschluss des Letter of intent wird die Basis hochschulischer Zusammenarbeit für die nächsten Jahre gelegt. Bereits im kommenden Wintersemester wird der 1. Studierendenaustausch zwischen der FH Gesundheitsberufe OÖ und der Trinity University erfolgen.“

Mag.a Tanja Reichl, Referentin Nostrifikationen & Anerkennungen ausländischer Studienabschlüsse FH Gesundheitsberufe OÖ:
„Internationale Kooperationen sind ein entscheidender Schritt zur Förderung der beruflichen Integration qualifizierter Pflegfachkräfte im österreichischen Gesundheitssystem und zur Gewährleistung hoher Pflegequalität. Die Unterzeichnung eines Letter of Intent mit der renommierten Trinity University spiegelt unser gemeinsames Engagement für Internationalisierung und Integration wider. Durch diese Kooperation tragen wir nicht nur zur interkulturellen und beruflichen Entwicklung der Studierenden bei, sondern stärken auch die Inklusionskultur in Oberösterreich.“


Zur Pressemitteilung: https://wolfgang-hattmannsdorfer.at/allgemein/letter-of-intent/

Foto v.l.: Dekan Dr. John Lorena (St. Luke’s College of Nursing der Trinity University of Asia), MMag.a Bettina Schneebauer (Geschäftsführerin der FH Gesundheitsberufe OÖ), LH-Stv.in Mag.a Christine Haberlander, Dr.in Gisela Luna (University President Trinity University of Asia), LR Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer, Mag.a Heide Maria Jackel MBA (Studiengangsleiterin). (c) Land OÖ/Tina Gerstmair

 

 

 

Gewinnung von Pflege-Nachwuchs: Berliner Krankenhausgesellschaft setzt auf Ausbildungsbotschafter

Botschafter für Pflegeausbildung BerlinDie Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG) geht neue Wege, um junge Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern: Erstmals werden neun Auszubildende in der Pflege als Ausbildungsbotschafter ausgebildet. Diese innovative Initiative ist Teil der BKG-Kampagne #PflegeJetztBerlin und soll dazu beitragen, mehr Jugendliche authentisch anzusprechen und für die Pflegeausbildung zu gewinnen.

Marc Schreiner, Geschäftsführer der Berliner Krankenhausgesellschaft, betont die Bedeutung dieser Maßnahme: „Mit unseren Ausbildungsbotschaftern macht Pflege Schule! Ein Job, der nie langweilig wird, eine sinnstiftende Tätigkeit mit viel Verantwortung, eine Arbeit mit sicherer Perspektive – das sind nur drei der vielen Argumente für junge Menschen, um Pflegefachfrau oder Pflegefachmann zu werden. Pflege-Azubis aus unseren Trägereinrichtungen sind nah dran an der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler und können die Vielfältigkeit des Berufs bestens vermitteln und niedrigschwellig erklären. Damit bekommt die Pflege den Platz an den Berufsorientierungstagen, der ihr zusteht. 2023 blieben in Berlin mehr als 1000 der vorab als Bedarf gemeldeten Ausbildungsplätze unbesetzt. Die Nachfrage zu steigern ist unabdingbar für die Fachkräftesicherung und wichtiger Teil unserer Kampagne #PflegeJetztBerlin.“

Die Ausbildungsbotschafter, selbst in der Pflegeausbildung im zweiten oder dritten Lehrjahr, werden künftig in Projektwochen und Berufsorientierungstagen für Schülerinnen und Schüler ab der neunten Klasse eingesetzt. Ihr Ziel ist es, den Pflegeberuf bekannter zu machen und das Interesse der Jugendlichen zu wecken. Angesichts des steigenden Bedarfs an Pflegekräften in Berlin, der bis 2030 zusätzlich 10.000 Fachkräfte erfordert, ist diese Initiative von großer Bedeutung.

Die Ausbildungsbotschafter werden im Rahmen ihrer Schulung mit praktischen Leitfäden ausgestattet und erhalten Schulungsmaterialien zur Präsentation, Moderation und Konzeptgestaltung. Die BKG wird aktiv auf Schulen zugehen und das Konzept der Ausbildungsbotschafter bekannt machen. Schulen können anschließend Ausbildungsbotschafter bei der BKG anfragen.

Das Projekt "Ausbildungsbotschafter" wird von Juliane Ghadjar, Kampagnenkoordinatorin #PflegeJetztBerlin und selbst ausgebildete Intensivpflegefachfrau, geleitet.

Über die Kampagne #PflegeJetztBerlin

Die Kampagne #PflegeJetztBerlin der BKG hat zum Ziel, die Pflege in Berlin zu stärken und Maßnahmen zur Steigerung der Ausbildungszahlen und zur Wiedergewinnung von Fachkräften zu entwickeln. Dabei werden positive Beispiele aus den Einrichtungen präsentiert, um das Engagement für eine qualitativ hochwertige Pflege hervorzuheben.


Zur Pressemitteilung: https://www.bkgev.de/themen-und-informationen/presse/anzeigen/show/pressemitteilung_pflege_macht_schule_berliner_krankenhausgesellschaft_setzt_auf_ausbildungsbotschaf/

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Referentenentwurf für Physiotherapieberufereformgesetz: BMG will Teilakademisierung und Azubi-Vergütung

reform berufegesetz physiotherapieDas Bundesgesundheitsministerium (BMG) plant, die Ausbildung in der Physiotherapie zeitgemäß zu gestalten. Einem Entwurf für ein Physiotherapieberufe-Reformgesetz (PhyThBRefG) zufolge sollen teilweise eine Akademisierung und eine verpflichtende Ausbildungsvergütung eingeführt werden. 

Das Hauptziel der geplanten Reform ist es, die Qualität der Ausbildung zu verbessern, die Berufe zukunftsfähig weiterzuentwickeln und sie attraktiver zu gestalten. Zunächst ist kein Direktzugang zur Physiotherapie vorgesehen, und auch eine Vollakademisierung wird nicht angestrebt. Dies wird unter anderem damit begründet, dass die Ausbildung auch für Personen mit mittlerem Schulabschluss offen sein soll und die Größe der Berufs- oder Ausbildungsgruppe berücksichtigt werden muss.

Die vorgesehene Teilakademisierung sieht einerseits eine berufsfachschulische Ausbildung in der Physiotherapie vor, die mindestens die gleichen Aufgaben in der Versorgung abdecken kann wie die bisherigen Berufe. Andererseits soll es eine Hochschulausbildung geben, die zusätzliche Kompetenzen vermittelt. Dies könnte langfristig auch einen Direktzugang zur Physiotherapie und die Entwicklung weiterführender Masterstudiengänge ermöglichen.

Des Weiteren soll das PhyThBRefG eine verpflichtende Ausbildungsvergütung für die berufsfachschulische Ausbildung einführen, die auch für Auszubildende zu Masseuren und medizinischen Bademeistern gilt. Das bisherige Masseur- und Physiotherapeutengesetz (MPhG) soll durch das neue Gesetz ersetzt werden. Laut Schätzungen des BMG würden die Kosten für die Ausbildungsvergütung von derzeit 110 Millionen Euro auf mindestens rund 441 Millionen Euro steigen. Ein Teil dieser Mehrkosten soll von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) getragen werden.

Der Referentenentwurf könnte ebenso für Logopäden und Ergotherapeuten von Bedeutung sein. Obgleich er sich speziell mit der Physiotherapie beschäftigt, wird darin erwähnt, dass eine Reform der Berufsgesetze für Logopäden für das Jahr 2026 und für Ergotherapeuten für 2027 geplant ist. Anschließend sollen die Berufsfelder der Podologie und der Diätassistenz überarbeitet werden.


Quelle: https://www.aok.de/pp/gg/update/referentenentwurf-fuer-phythbrefg/

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