Das Pflegestipendium für Fachhochschulausbildungen wird um ein weiteres Jahr verlängert und finanziell deutlich aufgestockt. Wie die Gewerkschaft vida am Freitag mitteilte, wurde in den Gesprächen mit dem Sozialministerium eine Ausweitung der Maßnahme vereinbart: Anstelle des ursprünglich vorgesehenen Endes im August 2025 läuft die Förderung nun bis zum 31. August 2026. Zudem wird das Budget für das Stipendium von bislang sieben auf insgesamt 20 Millionen Euro angehoben. Die Gewerkschaft begrüßt diesen Schritt als wichtiges Signal für mehr Ausbildungsanreize im Pflegebereich.

„Dass nun deutlich mehr Budget für das Pflegestipendium zur Verfügung steht, ist ein wichtiger gewerkschaftlicher Verhandlungserfolg und eine Unterstützung für alle, die den Schritt in einen Gesundheitsberuf wagen“, betont Gerald Mjka, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Gesundheit. „Trotzdem bleibt ein Wermutstropfen: Die Förderung der dreijährigen FH-Ausbildung ist zeitlich befristet. Das verunsichert die Menschen und steht einer langfristigen Perspektive im Weg.“

„Gerade jetzt, wo der Mangel an Pflegekräften immer spürbarer wird und der Druck unter den Beschäftigten enorm ist, braucht es Zukunftsdenken statt befristeter Maßnahmen“, so Sylvia Gassner, Vorsitzende des vida-Fachbereichs Soziale Dienste. „Es braucht klare gesetzliche Grundlagen, damit die Finanzierung solcher Bildungsmaßnahmen dauerhaft gesichert ist“, fordert die Gewerkschafterin.

Die Verlängerung und Aufstockung des Pflegestipendiums stellt einen bedeutenden arbeitsmarktpolitischen Impuls dar. Da die Fachhochschule heute als zentraler Ausbildungsweg für diplomierte Pflegekräfte gilt, ist das Pflegestipendium – mit einem Mindesttagsatz von 53,56 Euro – ein wesentliches Instrument zur Sicherung des dringend benötigten Pflegepersonals. Dennoch fehlt vielen Antragsteller:innen die nötige Planungssicherheit. Die Gewerkschaft vida fordert daher klar: Das Stipendium muss dauerhaft gesichert werden – es braucht eine Entfristung und eine nachhaltige Finanzierung mit Weitblick.


Zur Pressemitteilung: https://www.vida.at/de/artikel/gesundheit/2025/pflegestipendium

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Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat seinen Jahresbericht 2024 veröffentlicht. Er informiert über die wichtigsten Entwicklungen in der beruflichen Aus- und Weiterbildung sowie über die Schwerpunkte der Arbeit des BIBB im vergangenen Jahr. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage: Welche Impulse lassen sich daraus für die berufliche Bildung in Gesundheitsberufen ableiten – insbesondere angesichts des steigenden Fachkräftebedarfs und der besonderen Anforderungen in pflegerischen und medizinischen Berufsfeldern?

Gesundheitsberufe im Wandel: Sozial-emotionale Kompetenzen im Fokus

Zu den im Bericht vorgestellten Initiativen zählt auch das Projekt „ProSECoM“, das auf die besonderen Anforderungen im Gesundheitswesen eingeht. Im Rahmen der Ausbildung Medizinischer Fachangestellter (MFA) wurde dabei das Online-Training „SECoTrain“ entwickelt, das auf die Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen abzielt. Die begleitende Studie mit über 500 Teilnehmenden zeigt, dass Schlüsselkompetenzen wie empathische Kommunikation, konstruktive Konfliktlösung und Teamfähigkeit gezielt gestärkt werden können – auch durch digitale Lernformate. Damit leistet das Projekt einen praxisnahen Beitrag zur Weiterentwicklung der Ausbildung in patientennahen Gesundheitsberufen.

Stärkung der Pflegeausbildung: Orientierung und Unterstützung für die Praxis

Auch im Bereich der Pflegeausbildung leistet das BIBB wertvolle Beiträge. Die neue Handreichung „Pflegeausbildung gestalten – am Lernort Praxis“ richtet sich an Praxisanleitende sowie Ausbildungspersonal in stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen. Die Publikation vermittelt nicht nur die gesetzlichen Grundlagen der praktischen Ausbildung nach dem Pflegeberufegesetz, sondern bietet zudem konkrete Umsetzungshilfen, Formulare und praxisnahe Beispiele. Ziel ist es, die Ausbildungsqualität zu sichern und den Übergang zwischen Theorie und Praxis zu erleichtern.

Anerkennung ausländischer Pflegequalifikationen: Zugänge verbessern

Ein weiterer Schwerpunkt des Jahres 2024 lag auf der Verbesserung der Anerkennungsverfahren ausländischer Berufsabschlüsse – besonders relevant für den Pflegebereich. Das BIBB unterstützte Maßnahmen zur Vereinheitlichung und Digitalisierung der Verfahren in den Bundesländern. Auf Veranstaltungen wie der re:publica wurde etwa im Format „Faktencheck zur Anerkennung ausländischer Pflegekräfte“ öffentlich über bestehende Herausforderungen und Fortschritte diskutiert.

Der Jahresbericht 2024 macht deutlich: Die Herausforderungen in der Berufsbildung sind vielschichtig – insbesondere in systemrelevanten Bereichen wie Gesundheit und Pflege. Mit seinen Forschungsprojekten, Handreichungen und digitalen Bildungsangeboten trägt das BIBB dazu bei, berufliche Handlungskompetenzen zu stärken und Fachkräfte nachhaltig zu qualifizieren.

Den vollständigen Jahresbericht finden Sie auf der Website des BIBB: https://www.bibb.de/dienst/publikationen/de/20337 


Zur Pressemitteilung: https://www.bibb.de/de/pressemitteilung_209390.php

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Die Tiroler Privatuniversität UMIT TIROL wurde für ihre herausragende digitale Lehre auf internationaler Ebene geehrt. Der Master-Studiengang Health Information Management erhielt beim PROFFORMANCE Teaching Excellence Award 2025 den zweiten Platz in der Kategorie „Digitalisierung in der Hochschullehre“ und wurde zusätzlich als beste österreichische Einreichung ausgezeichnet. Das Projekt setzte sich damit gleich doppelt erfolgreich gegen 161 Beiträge aus sechs Ländern durch.

Online lernen in einem modernen didaktischen Umfeld

Im ausgezeichneten Master-Studiengang Health Information Management kommt ein innovatives, vollständig online umgesetztes Lehrkonzept zum Einsatz. Studierende aus verschiedenen Fachrichtungen lernen gemeinsam in einem digital gestützten, didaktisch modernen Umfeld. Besonders hervorgehoben wurde von der internationalen PROFFORMANCE-Jury der gezielte Einsatz aktivierender Lernformate, die den konstruktiven Austausch fördern, sowie der konsequente Fokus auf die Bedürfnisse und Perspektiven der Studierenden.

Die Studiengangsleiterin des Studiums Health Information Management und Leiterin des Institutes für Medizinische Informatik an der Privatuniversität UMIT TIROL, Univ.-Prof. Dr. Elske Ammenwerth, freut sich sehr über den PROFFORMANCE Teaching Excellence Award 2025. „Die Auszeichnung bestätigt einmal mehr unseren seit vielen Jahren konsequent beschrittenen Weg, hochwertige digitale Lehre mit Praxisrelevanz und wissenschaftlicher Fundierung zu verbinden. Den Preis verstehen wir auch als Anerkennung für das Engagement unseres gesamten Lehrteams und die aktive Mitarbeit unserer Studierenden“, stellt Elske Ammenwerth fest.

Brückenbauer zwischen Technik und Praxis

Der Online-Universitätslehrgang Health Information Management richtet sich an Fachkräfte, die an der Schnittstelle von Technik und Praxis tätig sind. Ziel ist es, sogenannte „Brückenbauer“ auszubilden, die sowohl IT-Systeme verstehen als auch klinische und organisatorische Anforderungen überblicken können. Der Lehrgang ist berufsbegleitend konzipiert und kann entweder in einer dreisemestrigen Online-Ausbildung mit dem Abschluss „Akademischer Experte/Akademische Expertin“ oder in einer fünfsemestrigen postgradualen Online-Ausbildung mit dem international anerkannten akademischen Grad „Master of Arts (Continuing Education)“ abgeschlossen werden. Letzterer berechtigt zudem zur Aufnahme eines Doktoratsstudiums.

Das von der EU geförderte Projekt PROFFORMANCE+ hat zum Ziel, die Qualität und Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulbildung im Europäischen Hochschulraum (EHR) sowie in den Partnerländern des Konsortiums zu stärken. Im Fokus steht dabei die Unterstützung von Hochschulen und Lehrenden bei der Weiterentwicklung von Lehre und Lernen unter Berücksichtigung aktueller europäischer Prioritäten wie Digitalisierung, Inklusion, Internationalisierung und Nachhaltigkeit.

Die UMIT TIROL – Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften und -technologie bietet mit den Master-Studium Health Information Management (MA CE) und Medizinische Informatik (MSc), mit dem kompakten Universitätskurs eHealth und digitale Transformation sowie dem Doktoratsstudium Gesundheitsinformationssysteme (Dr. phil.) innovative und maßgeschneiderte universitäre Ausbildungen für die digitale Gesundheitszukunft an. Infos unter www.umit-tirol.at/gesundheitsinformatik


Zur Pressemitteilung: https://www.umit-tirol.at/page.cfm?vpath=universitaet/aktuell&genericpageid=220106

Foto: Univ.-Prof. Dr. Elske Ammenwerth, Studiengangsleiterin des Studiums Health Information Management und Leiterin des Institutes für Medizinische Informatik an der Privatuniversität UMIT TIROL