Mehr Menschen beginnen eine Ausbildung in der Pflege

pflegesituationMehr Menschen beginnen eine Ausbildung in der Pflege

Die neuen Pflegeausbildungen sind attraktiv, das Interesse am Zukunftsberuf Pflege ist groß - das zeigen die Ausbildungszahlen für das Jahr 2021. Das Bundesfamilienministerium unterstützt die Einführung der neuen Pflegeausbildung mit der Ausbildungsoffensive Pflege.

Am 29. März hat das Statistische Bundesamt (Destatis) die Ausbildungszahlen für die Pflegeausbildung im Jahr 2021 bekannt gegeben: 61.458 Auszubildende haben eine Ausbildung in der Pflege begonnen. Das waren sieben Prozent mehr als im Jahr 2020. Trotz der negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Ausbildungsmarkt konnten die hohen Ausbildungszahlen im zweiten Ausbildungsjahrgang weiter gesteigert werden. 

Die Zahlen zeigen, dass die neuen Pflegeausbildungen nach dem Pflegeberufegesetz attraktiv sind und die Maßnahmen der Ausbildungsoffensive Pflege wirken. Das Bundesfamilienministerium hatte die Offensive im Januar 2019 gestartet.

Die neue Pflegeausbildung

Seit 1. Januar 2020 erhalten die Auszubildenden zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau eine modernere und vielfältige Ausbildung, die in der gesamten Europäischen Union (EU) automatisch anerkannt wird. Das Schulgeld wurde abgeschafft und eine angemessene Ausbildungsvergütung sichergestellt. Informationen zur neuen Pflegeausbildung und zur Ausbildungsoffensive Pflege bietet das Informationsportal "Pflegeausbildung" des Bundesfamilienministeriums.

Mehr Auszubildende gewinnen

Die Partnerinnen und Partner der Ausbildungsoffensive Pflege vereinbarten 111 Maßnahmen, um gut ausgebildete und engagierte Pflegefachkräfte für das Berufsfeld zu gewinnen und Pflegeschulen sowie ausbildende Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen bei der Umstellung auf die neuen Ausbildungen zu unterstützen. Zu den Maßnahmen gehören unter anderem eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und ein Förderprogramm, um die notwendigen Lernortkooperationen über die Länder zu unterstützen. Außerdem wurde das Beratungsteam Pflegeausbildung des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) personell aufgestockt.

 


 

Die Ausbildungsoffensive Pflege
Das Bundesfamilienministerium hat die Ausbildungsoffensive Pflege im Januar 2019 im Rahmen der Konzertierten Aktion Pflege erarbeitet und gestartet, um die Einführung der neuen Pflegeausbildungen nach dem Pflegeberufegesetz aktiv zu begleiten. Sie wird bis zum Abschluss des ersten Ausbildungsjahrgangs nach dem Pflegeberufegesetz Ende 2023 durchgeführt.
Partnerinnen und Partner der Offensive sind neben dem Bund, den Ländern und Kommunen alle in der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege relevanten Akteurinnen und Akteure. Ein wesentliches Ziel der Ausbildungsoffensive ist es, die Zahl der Auszubildenden im Bundesdurchschnitt innerhalb der Laufzeit der Ausbildungsoffensive Pflege um zehn Prozent zu steigern.


 Foto: Die neuen Pflegeausbildungen sind attraktiv, die Ausbildungszahlen steigen © BMFSFJ

Universität Trier bietet Promotionen in der Pflegewissenschaft an

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Im Jahr 2022 richtet die Universität Trier ein Nursing Graduate Center ein, das die Promotion zum Dr. rer. cur. ermöglicht.

Damit wird die Universität Trier den vollständigen akademischen Qualifikationsweg in der Pflege, vom Bachelor bis zur Promotion, auf universitärem Niveau anbieten und wird der zentrale Standort in Rheinland-Pfalz für pflegewissenschaftliche Promotionen. 

Die Universität Trier leistet auf diese Weise einen wesentlichen Beitrag, Rheinland-Pfalz in der pflegewissenschaftlichen Forschung zu stärken und nach internationalem Vorbild die Weiterentwicklung der Pflege in Deutschland voranzutreiben. Um diese Entwicklungsaufgabe erfolgreich anzugehen, braucht es akademische Qualifikationswege. So zeigen internationale Erfahrungen, dass akademisch qualifizierte Pflegende die Qualität der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung erheblich verbessern und einen wichtigen Beitrag zur wissenschaftlich fundierten Weiterentwicklung bedarfsgerechter Versorgung leisten. „Angesichts der Herausforderungen, vor denen wir im Gesundheitswesen aktuell stehen, ist die Pflegewissenschaft wichtiger denn je, um einen Beitrag für zukunftsfähige Problemlösungen zu leisten. Daher freue ich mich, dass wir die Pflege an der Universität Trier frühzeitig unter anderem mit vier neuen Professuren gestärkt haben. Damit hat die Landesregierung vorausschauend die Voraussetzungen dafür geschaffen, die Gesundheitsversorgung in Rheinland-Pfalz auf einem hohen Niveau zu halten und sowohl Fachkräfte als auch wissenschaftlichen Nachwuchs auszubilden", betonte Wissenschaftsminister Clemens Hoch.

Das Nursing Graduate Center Trier wird stufenweise ausgebaut. Zu den ersten Stufen des Ausbaus gehören die Etablierung eines themenspezifischen Graduiertenkollegs und hochschulübergreifender Forschungsvorhaben in der Pflegewissenschaft, in denen Promovierende gemeinsam forschen. Hier kann die Universität Trier bereits auf gewinnbringende Erfahrungen aus anderen Fächern zurückgreifen. Dabei besteht ein hohes Interesse der Universität Trier im Nursing Graduate Center perspektivisch die pflegewissenschaftliche Expertise in Rheinland-Pfalz über die Zusammenarbeit mit anderen Hochschulstandorten zu bündeln. Dazu gehören beispielsweise die Katholische Hochschule Mainz oder die Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen. Hinzu kommt der Ausbau universitärer Netzwerke zur Ermöglichung standortübergreifender Promotionen. 

Ein aktuelles Umsetzungsbeispiel ist das gemeinsame Forschungskolleg mit der Hochschule Trier. Hier arbeiten Expertinnen und Experten aus Pflege und Gesundheitspsychologie mit den Therapiewissenschaften zusammen. Aus dieser Kooperation werden mehrere, für die Praxis relevante Promotionen hervorgehen. In Projekten mit anderen Universitäten arbeitet der wissenschaftliche Nachwuchs aktuell z. B. an der Entwicklung eines Fragebogens zur wissenschaftlichen Erfassung von Stresssymptomen bei Intensivpflegekräften, des Weiteren an der Untersuchung der Bedeutung von körperlicher Aktivität bei Brustkrebspatientinnen.

Die Promotionsvorhaben im Fach Pflegewissenschaft werden von fünf Professuren getragen, die ein breites Forschungsfeld bedienen. Exemplarisch können folgende Themengebiete aufgeführt werden: Gerontologie und Palliative Care (d. h. die Versorgung in der letzten Lebensphase), Diagnostik, E-Health, psychosoziale und verhaltensbezogene Faktoren chronischer Erkrankungen und Versorgungsforschung mit den Schwerpunkten Patientenzentrierung, Versorgungsqualität, Gesundheitskompetenz sowie Public Health Nursing und neue Technologien. Das Graduiertenzentrum der Universität Trier (GUT) unterstützt Promovierende als zentrale Anlaufstelle mit Beratungsangeboten und wissenschaftlichen Austausch- und Weiterqualifikationsmöglichkeiten.

Die Qualitätssicherung, die auch über diese Einrichtung gewährleistet wird, steht selbstverständlich am Anfang jeder Zusammenarbeit. Die Promotionsmöglichkeit in der Pflegewissenschaft an der Universität Trier steht qualifizierten Interessentinnen und Interessenten in Kürze auf der Grundlage einer eigenen Promotionsordnung offen, spätestens ab der zweiten Jahreshälfte 2022. Vorgespräche mit den Professorinnen und Professoren des Faches sind bereits ab sofort möglich. Promotionen erfolgen im Rahmen der vorhandenen Qualifikationsstellen oder im Zusammenhang mit Drittmittelvorhaben. Bei fachlicher Passung und Erfüllung der Qualifikationskriterien der Promotionsordnung ist - wie die oben erwähnten Beispiele zeigen - auch die Betreuung externer sowie kooperativer Promotionsvorhaben mit anderen Hochschulen vorgesehen. 

„Mit dem Nursing Graduate Center vollenden wir einen langen Entwicklungsprozess, der im Jahr 2014 mit der Einrichtung eines zunächst dualen Studiengangs Klinische Pflege begonnen hat. Damit ist die Universität Trier einen weiteren Schritt in Richtung Gesundheitscampus gegangen und signalisiert ihre Ausbaupläne zu diesem Themenfeld in Rheinland-Pfalz. Zugleich geht von dieser Gründung auch ein Signal über die Grenzen unseres Bundeslandes aus,“ sagte der Präsident der Universität Trier, Prof. Dr. Michael Jäckel, der den Auf- und Ausbau des Faches Pflegewissenschaft maßgeblich begleitet und mitgestaltet hat.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Melanie Messer
Pflegewissenschaft II
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. 
Tel. +49 651 201-1908

Vollakademisierung jetzt! – digitale Auftaktveranstaltung zur gemeinsamen Kampagne der Therapieberufe

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Am 28. März 2022 startet das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen eine großangelegte Kampagne. Das Ziel: Aufmerksamkeit für eine zeitnahe Modernisierung der Ausbildungen in den Therapieberufen schaffen! Von 18:30 Uhr bis circa 20 Uhr präsentieren die Bündnispartner die Argumente für eine hochschulische Ausbildung und stellen die Kampagne allen Interessierten vor.

Egal, ob Praxisinhaber*innen, Angestellte in Klinik oder Praxis, Lehrer*innen, Dozent*innen oder angehende Therapeut*innen, für alle bietet der Akademisierungsprozess der Therapieberufe Chancen.

Das gemeinsame Ziel

Die Therapieberufe müssen endlich modernisiert werden – bestehende Kompetenzen erweitert und vertieft, neue Felder erschlossen sowie der Grundstein für eine kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Berufsgruppen gelegt werden. Der erste Schritt dorthin ist eine Ausbildung nach aktuellem Stand der Wissenschaft. Konkret braucht es einen berufsqualifizierenden Bachelorstudiengang als Regelausbildung. Notwendig dazu sind eine Anpassung der Berufsgesetze sowie ein Ausbau des Angebots an Studiengängen. Beides bedarf einer entsprechenden Richtungsentscheidung der verantwortlichen Politikerinnen und Politiker, und zwar sowohl auf Bundes- wie auf Länderebene.

Über das Bündnis

Im Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen haben sich die acht mitgliederstärksten Berufs- und Ausbildungsverbände der Therapieberufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie zusammengeschlossen.

Gemeinsam kämpfen wir für eine Zukunft, in der die wichtige Reform unserer Berufe gelingt, und in der sich wieder mehr junge Menschen für die Therapieberufe entscheiden, weil diese attraktiv sind und Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Grundstein dafür ist eine moderne Ausbildung auf Hochschulniveau.

Alle Informationen rund um das Bündnis und die politischen Forderungen gibt es hier auf dieser Homepage.

Die Kampagne – umfassende Öffentlichkeitsarbeit

Mit den positiven Evaluierungsergebnissen der Modellstudiengänge im Rücken, werden wir nun alles daransetzen, das zentrale Zukunftsanliegen unserer Berufsgruppen im Rahmen der Novellierung der Berufsgesetze durchzusetzen.

Mit einer breit angelegten Öffentlichkeitskampagne verbreiten wir unsere Botschaften auf allen Ebenen: über die klassischen Medien, die Sozialen Netzwerke, innerhalb der unterschiedlichen Verbände und Berufsgruppen sowie in direkten Gesprächen mit der Politik. Jede und jeder Angehörige der Therapieberufe soll und kann sich an dieser Kampagne aktiv beteiligen und als Sprachrohr unser gemeinsames Anliegen unterstützen. Wir zeigen die Vorteile einer hochschulischen Ausbildung auf. Wir beantworten Fragen rund um die Modernisierung unserer Ausbildungen, räumen Missverständnisse aus dem Weg und treten in den Dialog mit allen Interessierten.

Die Zugangsdaten für die Online-Veranstaltung erhalten Sie nach der Anmeldung per E-Mail. Wir freuen uns auf Sie und auf einen erfolgreichen Kampagnenstart!

Haben Sie Fragen rund um den Akademisierungsprozess und die Kampagne? Dann schreiben Sie gerne eine E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. Wir sammeln alle Fragen und werden diese in unsere Informationskampagne einarbeiten.