NRW: Deutlicher Zuwachs bei männlichen Pflege-Azubis

männlicher auszubildender in der pflegeIm Jahr 2023 begannen in Nordrhein-Westfalen 4,5 Prozent mehr Personen eine Ausbildung zur Pflegefachfrau beziehungsweise zum Pflegefachmann als im Vorjahr, was einem Anstieg um 639 Personen entspricht. Dies geht aus vorläufigen Ergebnissen hervor, die von Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistischem Landesamt veröffentlicht wurden. Insgesamt wurden im Jahr 2023 14.937 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen, verglichen mit 14.298 im Jahr 2022.

Besonders auffällig ist der überdurchschnittliche Zuwachs von 9,7 Prozent bei den männlichen neuen Auszubildenden. Ihre Zahl stieg von 3.939 im Jahr 2022 auf 4.320 im Jahr 2023. Bei den weiblichen Azubis mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag war ein Zuwachs von 2,5 Prozent zu verzeichnen, insgesamt wurden 10.617 Verträge abgeschlossen (2022: 10.359).

Zum Jahresende 2023 befanden sich insgesamt 38.766 Personen in der Ausbildung zur Pflegefachkraft, im Vergleich zu 39.201 im Vorjahr. Von ihnen waren knapp drei Viertel weiblich (73,5 Prozent bzw. 28.479) und gut ein Viertel männlich (26,5 Prozent bzw. 10.284).

Es ist zu beachten, dass die genannten Zahlen vorläufig sind und von den endgültigen Ergebnissen abweichen können, die voraussichtlich Ende Mai 2024 vorliegen werden.

 

 

 


Zur Pressemitteilung: https://www.it.nrw/de/nrw-2023-begannen-mehr-personen-eine-ausbildung-in-der-pflege-als-ein-jahr-zuvor

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Bundeseinheitliche Pflegeassistenzausbildung: Eckpunkte und Zeitplan stehen fest

PflegeassistentinIm März diesen Jahres wird der lang erwartete Referentenentwurf für die bundeseinheitliche generalistische Pflegeassistenzausbildung vorgestellt. Bereits am 15. Februar wurden den Ländern die ersten konkreten Eckpunkte dieser Ausbildung von den Bundesministerien für Familie und Gesundheit präsentiert. Ziel ist es, den Gesetzentwurf noch vor der parlamentarischen Sommerpause in das Verfahren einzubringen.

Die geplante gesetzliche Regelung umfasst folgende Punkte:

  • Ausbildungsdauer: Die Ausbildung soll eine Dauer von 18 Monaten haben.
  • Finanzierung: Die Finanzierung erfolgt über einen Ausgleichsfonds gemäß den Bestimmungen des Pflegeberufegesetzes (§§ 26 ff), wobei sich das Land an den Kosten beteiligt.
  • Ausbildungsbeginn: Die Ausbildung soll am 1. Januar 2026 starten.
  • Vorbereitung der Finanzierung: Ab dem 1. Januar 2025 soll die Finanzierung über den Ausbildungsfonds vorbereitet werden.
  • Übergangsregelung: Bestehende Ausbildungen werden bis Dezember 2027 fortgeführt.

Parallel dazu hatte das Land Brandenburg einen eigenen Gesetzesentwurf für ein Brandenburgisches Pflegeassistentengesetz erarbeitet. Dieser wird jedoch nicht weiterverfolgt, da eine bundeseinheitliche Regelung als der bevorzugte Weg angesehen wird.

Die Sozialministerin Ursula Nonnemacher hob im Sozialausschuss des Landtages die Vorteile der bundesweiten Lösung hervor, insbesondere die Finanzierung über den bestehenden Ausgleichsfonds. Durch dieses Umlageverfahren sollen alle Einrichtungen gleichermaßen an den Kosten beteiligt werden, unabhängig davon, ob sie Ausbildungsplätze anbieten oder nicht.


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Berlin schafft neue Ombudsstelle für Pflegeazubis

ombudsstelle pflege ausbildung bremenDie Ausbildung von Pflegekräften bildet die wichtigste Grundlage für die Sicherung von Fachkräften in der Pflege. Um die Qualität dieser Ausbildung kontinuierlich zu verbessern und Ausbildungsabbrüche zu minimieren, hat das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) eine Ombudsstelle für Auszubildende gemäß dem Pflegeberufegesetz eingerichtet. Diese Ombudsstelle setzt sich in Konfliktfällen für die Belange der Pflegeauszubildenden ein. Die Schaffung dieser Stelle ist Teil eines Sofortprogramms des Berliner Senats. Nachdem die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege (SenWGP) die erforderlichen rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen hat, konnte der Präsident des LAGeSo, Alexander Straßmeir, heute Annette von Lersner-Wolff als erste Ombudsfrau bestellen. Gemeinsam mit der Pflegesenatorin Dr. Ina Czyborra wurde sie zu ihrem Ehrenamt beglückwünscht.

Dr. Ina Czyborra, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege: „Wir freuen uns sehr, mit Frau von Lersner-Wolff eine so erfahrene und den Fragen von Pflegeausbildung zugewandte Expertin als Ombudsfrau gewinnen zu können. Dieses Ehrenamt ist von besonderer Bedeutung für alle Auszubil-denden in der Pflege in Berlin, weil hiermit erstmals eine niedrigschwellige Anlaufstelle geschaffen wird, die in Konfliktfällen in der Pflegeausbildung zur Seite steht.“

Alexander Straßmeir, Präsident des LAGeSo: „Es ist gut, dass es in Berlin nun eine Ansprechpartne-rin für die 6784 Auszubildenden in der Pflegeausbildung gibt, um diese in der Wahrnehmung ihrer Rechte zu unterstützen. Die Ombudsstelle kann auch die positive Weiterentwicklung der Pflegeausbil-dung unterstützen. Ein kostenloses Verfahren zur Konfliktlösung hilft allen Beteiligten in der Pflegeaus-bildung und auch dem Pflegebereich insgesamt.“

Die neue Ombudsfrau, Annette von Lersner-Wolff, verfügt über einen juristischen Hintergrund und war mehr als 30 Jahre lang im Bereich Soziales und Pflege für den Berliner Senat tätig. Seit März 2023 befindet sie sich im Ruhestand. Die Geschäftsstelle der Ombudsstelle wurde im Januar eingerichtet, und Annette von Lersner-Wolff wird ihre Tätigkeit am 1. März aufnehmen.

Als außergerichtliche, unabhängige und unparteiische Schlichtungsstelle bietet die Ombudsstelle ein kostenloses und niederschwelliges Angebot für Auszubildende in der generalistischen Pflegeausbildung. Ihr Hauptziel ist es, Streitigkeiten und Konflikte zwischen den Auszubildenden und den Trägern der praktischen Ausbildung zu lösen. Auf diese Weise stellt sie ein weiteres Instrument dar, um Ausbildungsabbrüche in der Pflege im Land Berlin zu verhindern.

Die Einrichtung dieser Ombudsstelle bekräftigt das Engagement der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege für eine transparente und qualitativ hochwertige Pflegeausbildung. Sie soll dazu beitragen, dass Auszubildende optimale Bedingungen für ihren Berufseinstieg erhalten und die Pflegebranche insgesamt gestärkt wird.


Zur Pressemitteilung: https://www.berlin.de/sen/wgp/presse/2024/pressemitteilung.1421569.php

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