Praxisnahe Ausbildung: Auszubildende am Uniklinikum Dresden übernehmen Verantwortung auf vier Stationen

auszubildende übernehmen stationen uniklinikum dresdenZum dritten Mal ermöglicht das Projekt die Zusammenarbeit mit künftigen Kolleginnen im Team. Die Geburtsstation sowie die neurologische Allgemeinstation sind erstmals dabei. Verantwortung und Vertrauen stärken junge Pflegende, die ab dem Sommer ins Berufsleben starten.

Am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden übernehmen erneut angehende Pflegefachfrauen und -männer im dritten Lehrjahr einzelne Stationen. Im Rahmen des Projekts "Auszubildende leiten eine Station" beteiligen sich zwei Wochen lang jeweils zwei Stationen, darunter erstmals die Geburtsstation und die neurologische Allgemeinstation. Insgesamt 69 Auszubildende der generalistischen Pflege mit und ohne Vertiefung Pädiatrie freuen sich darauf, sich in der eigenständigen Organisation einer Station auszuprobieren. Neben der Vorbereitung auf die Prüfungen im Sommer lernen sie dabei das Team und die Abläufe auf ihrer Prüfungsstation sowie die Mitarbeitenden im möglichen neuen Arbeitsplatz kennen.

Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand am Uniklinikum, betont die Bedeutung dieses Projekts für die Auszubildenden: "Mit der Ausbildung über unsere Carus Akademie investieren wir in uns selbst – wir bilden für unsere Teams und Stationen aus. Mit dem Projekt 'Auszubildende leiten eine Station' bieten wir einen attraktiven Anker, die Theorie praxisnah anzuwenden und einen tiefen Einblick in die künftige Arbeit zu erhalten. Das nehmen unsere Auszubildenden gern an."

Ab dem 5. Februar startete der neue Durchgang des Projekts, bei dem die Schülerinnen und Schüler aus der Generalistik im dritten Lehrjahr kurz vor den Prüfungen im Sommer stehen. Die Auszubildenden organisieren sich selbst, betreuen Patientinnen und Patienten und übernehmen eigenverantwortlich die Planung und Koordination der Abläufe. Sie erhalten dabei intensive Unterstützung von den Praxisanleiterinnen und -anleitern.

Tanja Dreischer, Fachbereichsleiterin an der Carus Akademie, erklärt: "Mit dieser intensiven Form der Praxisphase geben wir den Auszubildenden nicht nur Vertrauen und Verantwortung. Wir machen sie gleichzeitig fit für den Start in den Beruf. Sie sammeln wertvolle Erfahrungen und lernen gleichzeitig ihren künftigen Arbeitsplatz kennen."

Das Projekt "Auszubildende leiten eine Station" ist nicht nur für die Auszubildenden von Vorteil, sondern auch für die gestandenen Mitarbeitenden auf den Stationen. Sie lernen die neuen Kolleginnen und Kollegen kennen und profitieren vom Austausch mit ihnen. Durch dieses gemeinsame Lernen erweitern alle Beteiligten ihren Blickwinkel sowie ihre pädagogischen Kompetenzen.

Das Projekt wurde von den Kolleginnen und Kollegen der Carus Akademie und den Mitarbeitenden auf der Station konzipiert und umgesetzt, wobei die Auszubildenden bereits frühzeitig in den Prozess eingebunden waren.


Zur Pressemitteilung: https://www.uniklinikum-dresden.de/de/presse/aktuelle-medien-informationen/auszubildende-am-uniklinikum-uebernehmen-vier-stationen#:~:text=Im%20Februar%20%C3%BCbernehmen%20erneut%20angehende,%E2%80%9EAuszubildende%20leiten%20eine%20Station%E2%80%9C.

Foto: Auszubildende auf der Geburtsstation, der neurologischen Allgemeinstation sowie in der Akut-Geriatrie übernehmen im Februar die Verantwortung über ihre Stationen. Unterstützung erhalten sie dabei von den Praxisanleiterinnen und -anleitern. (c) UKD/Lassig, Kretzschmar

 

Unimedizinen Rostock und Greifswald gründen digitalen Bildungscampus MV für Gesundheitsberufe

Bildungscampus MVDie Universitätsmedizinen Rostock und Greifswald haben zu Beginn des Jahres 2024 den Bildungscampus MV ins Leben gerufen, eine virtuelle Ausbildungsplattform, die darauf abzielt, dem Fachkräftemangel in der Pflege entgegenzuwirken und die eigenen Mitarbeiter kontinuierlich fort- und weiterzubilden. Diese Initiative soll trotz demographischer Herausforderungen die Qualität der Arbeit verbessern und die Zusammenarbeit zwischen den Standorten Rostock und Greifswald intensivieren. 

Annett Laban, Pflegevorstand der Universitätsmedizin Rostock, und Peter Hingst, Pflegevorstand der Universitätsmedizin Greifswald, betonen, dass der Bildungsverbund für lebenslanges Lernen in Gesundheitsberufen steht und aktiv zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung in der Region beitragen wird. „Die pflegerische Versorgung entwickelt sich stetig weiter. Wir reagieren darauf, indem wir unser an sich schon hochqualifiziertes Personal mit unseren Fort- und Weiterbildungen immer auf dem neuesten Stand halten. Und natürlich profitieren unsere Patientinnen und Patienten von diesen Verbesserungen dann als Allererste“, fügt Laban hinzu. 

Der Bildungscampus MV bringt die beiden Standorte Rostock und Greifswald sowie verschiedene Fachbereiche und Akteure des Gesundheitswesens zusammen, wodurch ein intensiverer Austausch und die Nutzung von Synergien in der Aus- und Weiterbildung ermöglicht werden. „Mit unseren gemeinsamen rund 1000 Aus-, Fort- und Weiterbildungsplätzen sind wir der größte Knotenlöser in Mecklenburg-Vorpommern. An beiden Standorten bieten wir spezialisierte Bildungsangebote, um den Nachwuchs im Gesundheitssektor zu sichern“, betont Hingst.

Das Angebot des Bildungscampus umfasst verschiedene Berufsausbildungen, darunter Pflegefachmann/-frau, Operationstechnische/r oder Anästhesietechnische/r Assistent/in, sowie Medizinischer Technologe für Radiologie. Zudem bietet der Campus zahlreiche Fort- und Weiterbildungen für bereits ausgebildete Fachkräfte an, einschließlich Programme in Anästhesie- und Intensivpflege, Onkologie, Palliativ- und Schmerzpflege, sowie Traineeprogramme in der Intensivpflege und Auffrischungskurse in Erster Hilfe und Wiederbelebung. Es gibt sogar die Möglichkeit, einen Bachelor-Studiengang in der Intensivpflege zu absolvieren.

Der Bildungscampus MV ist ein wesentlicher Bestandteil des Nachwuchssicherungskonzepts 2030 der beiden Universitätsmedizinen, das seit 2020 von den Pflegevorständen und deren Teams entwickelt wird.

Interessierte können sich auf der Website www.unibildungscampus-mv.de über das Angebot informieren.


Zur Pressemitteilung: https://www.med.uni-rostock.de/medien/pressemitteilungen/aktuelles/news/unimedizinen-rostock-und-greifswald-gruenden-bildungscampus-mv-fuer-gesundheitsberufe

Foto: stock.adobe.com – BullRun

 

Neues Skills- und Simulationslabor für angehende Hebammen an der Hochschule Osnabrück eröffnet

Neues SkillsLab Hebammen Hochschule OsnabrückHebammen sind die Expert*innen für die Versorgung von Frauen und Familien in der Lebensphase von Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und früher Elternzeit. Sie fördern die physische und psycho-soziale Gesundheit und leisten damit einen gesellschaftlich relevanten Beitrag für Frauen und ihre Familien. Um angehende Hebammen optimal auf diese anspruchsvolle Aufgabe vorzubereiten, haben Verantwortliche der Hochschule Osnabrück ein 500 Quadratmeter großes Skills- und Simulationslabor, kurz Skills Lab, im Osnabrücker Wissenschaftspark entwickelt. Der neue Lernort wurde nun offiziell eröffnet, in Anwesenheit von Professorin Dr. Tina Cornelius-Krügel, Leiterin der Abteilung Hochschulen im niedersächsischen Wissenschaftsministerium.

„Mit dem Skills Lab verfügt die Hochschule Osnabrück über einen weiteren innovativen Lehr- und Lernort für simulationsbasiertes Lernen und praxisnahes Studieren. Damit erreichen wir eine noch höhere Qualität der Ausbildung. Es freut mich, dass wir dieses Projekt mit Unterstützung des Landes Niedersachsen realisieren konnten,“ unterstrich Hochschulpräsident Prof. Dr. Andreas Bertram.

Rund 500.000 Euro steuerte das Ministerium für den Bau des Skills Labs bei, die Hochschule investierte weitere 400.000 Euro. „Ich freue mich besonders, das Skills- und Simulationslabor heute eröffnen zu dürfen. Denn der Fachbereich wird mit den hier getätigten zusätzlichen Investitionen in die Infrastruktur und der Fertigstellung des Labors seine Erfolgsgeschichte fortsetzen. Die Hochschule hat mit dem Skills Lab einen ausgezeichneten Lehr- und Lernort geschaffen, in welchem Theorie und Praxis eng verzahnt sind“, sagte Cornelius-Krügel im Namen von Wissenschaftsminister Falko Mohrs.

Die Dekanin der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Professorin Dr. Andrea Braun von Reinersdorff, bezeichnete das Skills Lab als beeindruckenden Meilenstein im Prozess der Akademisierung der Gesundheitsberufe und für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung in der Region. „Die 2020 gesetzlich verankerte Verlagerung der Hebammenausbildung an die Hochschulen, trägt den steigenden Anforderungen im Gesundheitswesen Rechnung,“ so Braun von Reinersdorff.

Durch die frühzeitig vereinbarte Zusammenarbeit mit dem ausführenden Unternehmen Köster/ LANI Immobilien konnte die Hochschule bereits im frühen Entwurfs- und Planungsstadium die exakten Anforderungen für ein Skills Lab definieren, so dass die Räume für die gestellten Anforderungen nahezu ideal geeignet sind.

Das Skills Lab umfasst drei komplett ausgestattete Demoräume, zwei Simulationskreißsäle und eine Simulationswohnung, außerdem drei Regieräume und drei Debriefingräume, daneben einen Lernbereich, zwei Umkleiden und ein Lager. Die umfangreiche technische und apparative Ausstattung unterstützt die Annäherung an reale Berufssituationen im klinischen, wie auch im außerklinischen Setting und ermöglicht es, verschiedene Szenarien mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad aufzubauen und diese als Vorbereitung auf die Praxis einzuüben. 

Dass im Skills Lab mit Hilfe computergesteuerter Ganzkörpersimulatoren und Simulationsschauspieler*innen auch sehr komplexe Geburtsszenarien und Notfälle nachgestellt und intensiv geübt werden können, stärkt die Handlungskompetenz der Studierenden. Dies gilt etwa für spezifische Situationen, die in der Berufspraxis seltener auftreten, wie zum Beispiel die Begleitung einer vaginalen Beckenendlagengeburt. Mit Hilfe der Regie- und Debriefing-Räume lassen sich die nachgestellten Szenen zudem durch die Lehrenden anleiten und abschließend videobasiert besprechen. Die systematische Reflexion komplexer Situationen ermöglicht das Einüben einer konstruktiven Fehlerkultur und fördert das Lernen.

„Im Rahmen der akademischen Qualifikation zur Hebamme sind im Studiengang Hebammenwissenschaft alle drei Lernorte - Lernen in der Theorie, Lernen im Skills- und Simulationslabor sowie Lernen in der direkten beruflichen Praxis wechselseitig eng miteinander verbunden, wodurch im gesamten Studienverlauf eine fachwissenschaftlich begründete Hebammenarbeit kompetenzorientiert unterstützt wird,“ erläuterte Studiengangbeauftragte Professorin Dr. Claudia Hellmers.

Studierende der Hebammenwissenschaft stellten während der Eröffnungsveranstaltung verschiedene Situationen aus dem Berufsalltag einer Hebamme nach. Mit Hilfe der Modelle simulierten sie die Untersuchung einer Schwangeren, den Umgang mit einem Neugeborenen sowie wichtige Handgriffe bei der Betreuung einer Wöchnerin.

 

Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Claudia Hellmers
Studiengangbeauftragte Hebammenwissenschaft und Midwifery 
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Zur Pressemitteilung: https://www.hs-osnabrueck.de/nachrichten/2023/11/dritter-lernort-zwischen-theorie-und-praxis-das-neue-skills-und-simulationslabor-fuer-angehende-hebammen/

Foto: Viel Lob für alle Beteiligten gab es zur offiziellen Eröffnung des Skills- und Simulationslabors im dualen Studiengang Hebammenwissenschaft von den Verantwortlichen aus Hochschule und Studiengang, sowie aus der Politik. (Hochschule Osnabrück/ Bettina Meckel)