Sprungbrett in den Pflegeberuf: Pilotprojekt zur Einstiegsqualifizierung bei Vivantes

vivantes pflegeausbildungVivantes hat in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit Berlin Nord ein Pilotprojekt zur Einstiegsqualifizierung (EQ) für den Pflegeberuf entwickelt und erfolgreich getestet. Die EQ bietet jungen Menschen und Quereinsteigern die Möglichkeit, in einem vergüteten sechsmonatigen Pflegepraktikum den Arbeitsalltag im Vivantes Klinikum Spandau kennenzulernen und sich anschließend für eine Ausbildung bei Vivantes zu entscheiden. Die erste Evaluation des Projekts zeigt vielversprechende Ergebnisse: Über die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer beabsichtigt, eine Ausbildung bei Vivantes zu beginnen.

Zehn Praktikantinnen und Praktikanten nehmen derzeit an dem Pilotprojekt teil, nachdem sie zuvor bei der Agentur für Arbeit als arbeitssuchend gemeldet waren. Über einen Zeitraum von sechs Monaten werden sie im Vivantes Klinikum Spandau in einem fest definierten Praxisbereich betreut und angeleitet, um einen tiefen Einblick in den Pflegeberuf zu erhalten und ihre Eignung dafür zu prüfen. Durch diese intensive Praxiserfahrung sollen potenzielle Auszubildende besser auf die Anforderungen im Pflegeberuf vorbereitet werden und somit die Ausbildungsabbruchquote gesenkt werden.

Kathleen Gernandt, Pflegedirektorin im Vivantes Klinikum Spandau, betont die Vorteile der Einstiegsqualifizierung: „Die Einstiegsqualifikation ist für alle Seiten ein großer Gewinn: Unsere Evaluation hat gezeigt, dass die Ausbildungsanwärter*innen ihre Qualifikation schnell verbessern konnten. Wir lernen sie durch das Praktikum kennen und können einschätzen, ob der Pflegeberuf das Richtige für sie ist. Dank der Förderung durch die Agentur für Arbeit Berlin Nord erhielten sie von Anfang an, also schon in der Lernphase, eine attraktive Vergütung.“

Die EQ wird von Vivantes und der Bundesagentur für Arbeit gefördert und finanziert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten eine monatliche Vergütung von 700 Euro brutto. Während des Praktikums werden sie in verschiedenen Pflegebereichen eingesetzt, darunter Patientenbetreuung, Speisenversorgung, Körperpflege und Begleitung von Pflegebedürftigen.

Christoph Möller, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Berlin Nord, betont die Bedeutung der Zusammenarbeit: „Mit der Einstiegsqualifizierung haben wir in der Vergangenheit vielen jungen Menschen den Weg in die Ausbildung geebnet. Wir freuen uns, dass wir Jugendlichen den erfüllenden und auch anspruchsvollen Beruf der Pflege mit diesem Instrument näherbringen können. Insbesondere die gute Zusammenarbeit mit dem Vivantes Klinikum Spandau hat hierbei zu vielen begeisterten Teilnehmenden geführt!“

Das Pilotprojekt umfasst sowohl praktische als auch theoretische Elemente. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nehmen an Theorie- und Praxistagen teil, bei denen sie von Praxisanleiterinnen und Pflegefachkräften betreut werden. Nach erfolgreichem Abschluss der Einstiegsqualifizierung besteht die Möglichkeit, eine Ausbildung zur Pflegefachperson oder zur/zum Pflegefachassistenten bei Vivantes zu absolvieren.

Die erste Evaluation des Pilotprojekts zeigt vielversprechende Ergebnisse sowohl in Bezug auf die Lernprozesse als auch auf die Teilnahmebereitschaft der Praktikantinnen und Praktikanten. Mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer beabsichtigt, ihre Ausbildung bei Vivantes fortzusetzen – ein ermutigendes Signal für die Zukunft des Projekts und den Pflegeberuf insgesamt.


Zur Pressemitteilung: https://www.vivantes.de/unternehmen/presse/pressemitteilungen/presse-detail/news/sprungbrett-in-den-pflegeberuf

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Praxisnahe Ausbildung: Auszubildende am Uniklinikum Dresden übernehmen Verantwortung auf vier Stationen

auszubildende übernehmen stationen uniklinikum dresdenZum dritten Mal ermöglicht das Projekt die Zusammenarbeit mit künftigen Kolleginnen im Team. Die Geburtsstation sowie die neurologische Allgemeinstation sind erstmals dabei. Verantwortung und Vertrauen stärken junge Pflegende, die ab dem Sommer ins Berufsleben starten.

Am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden übernehmen erneut angehende Pflegefachfrauen und -männer im dritten Lehrjahr einzelne Stationen. Im Rahmen des Projekts "Auszubildende leiten eine Station" beteiligen sich zwei Wochen lang jeweils zwei Stationen, darunter erstmals die Geburtsstation und die neurologische Allgemeinstation. Insgesamt 69 Auszubildende der generalistischen Pflege mit und ohne Vertiefung Pädiatrie freuen sich darauf, sich in der eigenständigen Organisation einer Station auszuprobieren. Neben der Vorbereitung auf die Prüfungen im Sommer lernen sie dabei das Team und die Abläufe auf ihrer Prüfungsstation sowie die Mitarbeitenden im möglichen neuen Arbeitsplatz kennen.

Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand am Uniklinikum, betont die Bedeutung dieses Projekts für die Auszubildenden: "Mit der Ausbildung über unsere Carus Akademie investieren wir in uns selbst – wir bilden für unsere Teams und Stationen aus. Mit dem Projekt 'Auszubildende leiten eine Station' bieten wir einen attraktiven Anker, die Theorie praxisnah anzuwenden und einen tiefen Einblick in die künftige Arbeit zu erhalten. Das nehmen unsere Auszubildenden gern an."

Ab dem 5. Februar startete der neue Durchgang des Projekts, bei dem die Schülerinnen und Schüler aus der Generalistik im dritten Lehrjahr kurz vor den Prüfungen im Sommer stehen. Die Auszubildenden organisieren sich selbst, betreuen Patientinnen und Patienten und übernehmen eigenverantwortlich die Planung und Koordination der Abläufe. Sie erhalten dabei intensive Unterstützung von den Praxisanleiterinnen und -anleitern.

Tanja Dreischer, Fachbereichsleiterin an der Carus Akademie, erklärt: "Mit dieser intensiven Form der Praxisphase geben wir den Auszubildenden nicht nur Vertrauen und Verantwortung. Wir machen sie gleichzeitig fit für den Start in den Beruf. Sie sammeln wertvolle Erfahrungen und lernen gleichzeitig ihren künftigen Arbeitsplatz kennen."

Das Projekt "Auszubildende leiten eine Station" ist nicht nur für die Auszubildenden von Vorteil, sondern auch für die gestandenen Mitarbeitenden auf den Stationen. Sie lernen die neuen Kolleginnen und Kollegen kennen und profitieren vom Austausch mit ihnen. Durch dieses gemeinsame Lernen erweitern alle Beteiligten ihren Blickwinkel sowie ihre pädagogischen Kompetenzen.

Das Projekt wurde von den Kolleginnen und Kollegen der Carus Akademie und den Mitarbeitenden auf der Station konzipiert und umgesetzt, wobei die Auszubildenden bereits frühzeitig in den Prozess eingebunden waren.


Zur Pressemitteilung: https://www.uniklinikum-dresden.de/de/presse/aktuelle-medien-informationen/auszubildende-am-uniklinikum-uebernehmen-vier-stationen#:~:text=Im%20Februar%20%C3%BCbernehmen%20erneut%20angehende,%E2%80%9EAuszubildende%20leiten%20eine%20Station%E2%80%9C.

Foto: Auszubildende auf der Geburtsstation, der neurologischen Allgemeinstation sowie in der Akut-Geriatrie übernehmen im Februar die Verantwortung über ihre Stationen. Unterstützung erhalten sie dabei von den Praxisanleiterinnen und -anleitern. (c) UKD/Lassig, Kretzschmar

 

Unimedizinen Rostock und Greifswald gründen digitalen Bildungscampus MV für Gesundheitsberufe

Bildungscampus MVDie Universitätsmedizinen Rostock und Greifswald haben zu Beginn des Jahres 2024 den Bildungscampus MV ins Leben gerufen, eine virtuelle Ausbildungsplattform, die darauf abzielt, dem Fachkräftemangel in der Pflege entgegenzuwirken und die eigenen Mitarbeiter kontinuierlich fort- und weiterzubilden. Diese Initiative soll trotz demographischer Herausforderungen die Qualität der Arbeit verbessern und die Zusammenarbeit zwischen den Standorten Rostock und Greifswald intensivieren. 

Annett Laban, Pflegevorstand der Universitätsmedizin Rostock, und Peter Hingst, Pflegevorstand der Universitätsmedizin Greifswald, betonen, dass der Bildungsverbund für lebenslanges Lernen in Gesundheitsberufen steht und aktiv zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung in der Region beitragen wird. „Die pflegerische Versorgung entwickelt sich stetig weiter. Wir reagieren darauf, indem wir unser an sich schon hochqualifiziertes Personal mit unseren Fort- und Weiterbildungen immer auf dem neuesten Stand halten. Und natürlich profitieren unsere Patientinnen und Patienten von diesen Verbesserungen dann als Allererste“, fügt Laban hinzu. 

Der Bildungscampus MV bringt die beiden Standorte Rostock und Greifswald sowie verschiedene Fachbereiche und Akteure des Gesundheitswesens zusammen, wodurch ein intensiverer Austausch und die Nutzung von Synergien in der Aus- und Weiterbildung ermöglicht werden. „Mit unseren gemeinsamen rund 1000 Aus-, Fort- und Weiterbildungsplätzen sind wir der größte Knotenlöser in Mecklenburg-Vorpommern. An beiden Standorten bieten wir spezialisierte Bildungsangebote, um den Nachwuchs im Gesundheitssektor zu sichern“, betont Hingst.

Das Angebot des Bildungscampus umfasst verschiedene Berufsausbildungen, darunter Pflegefachmann/-frau, Operationstechnische/r oder Anästhesietechnische/r Assistent/in, sowie Medizinischer Technologe für Radiologie. Zudem bietet der Campus zahlreiche Fort- und Weiterbildungen für bereits ausgebildete Fachkräfte an, einschließlich Programme in Anästhesie- und Intensivpflege, Onkologie, Palliativ- und Schmerzpflege, sowie Traineeprogramme in der Intensivpflege und Auffrischungskurse in Erster Hilfe und Wiederbelebung. Es gibt sogar die Möglichkeit, einen Bachelor-Studiengang in der Intensivpflege zu absolvieren.

Der Bildungscampus MV ist ein wesentlicher Bestandteil des Nachwuchssicherungskonzepts 2030 der beiden Universitätsmedizinen, das seit 2020 von den Pflegevorständen und deren Teams entwickelt wird.

Interessierte können sich auf der Website www.unibildungscampus-mv.de über das Angebot informieren.


Zur Pressemitteilung: https://www.med.uni-rostock.de/medien/pressemitteilungen/aktuelles/news/unimedizinen-rostock-und-greifswald-gruenden-bildungscampus-mv-fuer-gesundheitsberufe

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