<p><strong><span style="font-size: large;"><span style="font-family: Arial;">Biologie, Anatomie, Physiologie</span></span></strong><br /> <span style="font-size: small;"><span style="font-family: Arial;">Lehrbuch und Atlas. Mit CD-Rom (Europa Fachbuchrei

Biologie, Anatomie, Physiologie
Lehrbuch und Atlas. Mit CD-Rom (Europa Fachbuchreihe für Berufe im Gesundheitswesen)

(

Trebsdorf, Martin

)

Verlag Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten 2009, 11., komplett überarb. Aufl., 464 S., 30,30 €, ISBN 978-3-8085-6798-2

Rezension von:

Dr. Hubert Kolling


Die genaue Kenntnis des gesunden menschlichen Körpers ist nicht nur für den Arzt, sondern für die Angehörigen aller Berufsgruppen, deren Tätigkeitsprofil mit dem Gesundheits- beziehungsweise Krankheitszustand des Menschen unmittelbar oder mittelbar zu tun hat, von großer Bedeutung. Da solide Kenntnisse der Biologie sowie insbesondere der Anatomie und Physiologie des Menschen die notwendigen Voraussetzungen schaffen, die entsprechenden therapeutischen, pflegerischen und prophylaktischen Maßnahmen zur Gesunderhaltung des Menschen besser zu verstehen, wird diesen Fächern in der Ausbildung aller Gesundheits- und Pflegeberufe besondere Aufmerksamkeit geschenkt.

Sein Lehrbuch und Atlas „Biologie, Anatomie und Physiologie“, das erstmals 1993 erschien und nun bereits in der 11. Auflage vorliegt, hat der promovierte Pädagoge Martin Trebsdorf eigens für den Unterricht an Schulen für Pflege- und Gesundheitsberufe geschrieben, um den dortigen Schülerinnen und Schülern den Bau (Anatomie) und die Funktion (Physiologie, Biochemie) des menschlichen Körpers in anschaulicher Weise darzustellen. Der Autor, der sich konsequent an die zur Verfügung stehende Gesamtstundenzahl des Unterrichts hält, hat sein gut gegliedertes Buch – nach einem Vorwort und Erläuterungen zu den benutzten Abkürzungen und Zeichen – in die folgenden18 Kapitel aufgeteilt:
• Überblick über den Aufbau des menschlichen Körpers (S. 13-26)
• Die Zelle und ihr umgebendes Milieu (S. 27-80)
• Gewebe (S. 81-104)
• Hautsystem (Häute und Drüsen) (S. 105-118)
• Stütz- und Bewegungssystem (S. 119-170)
• Leibeswand und Beckenboden (S. 171-176)
• Die großen Körperhöhlen (S. 177-182)
• Hals (Collum, Cervix) (S. 183-186)
• Kreislaufsystem (S. 187-246)
• Stoff- und Energiewechsel (S. 247-256)
• Wärmehaushalt und Temperaturregulation (S. 257-262)
• Atmungssystem (S. 263-282)
• Verdauungssystem (S. 283-314)
• Harnsystem, Funktionen der Niere (S. 315-330)
• Geschlechtssystem (Genitalsystem) (S. 331-350)
• Hormonsystem (Endokrines System) (S. 351-368)
• Sinnessystem (S. 369-392)
• Nervensystem (S. 393-442).

Ergänzt wird die mit über 300 farbigen, sehr anschaulichen Abbildungen und knapp 100 übersichtlichen Tabellen reichlich illustrierte Darstellung durch ein knappes Literaturverzeichnis (S. 443), eine ausführliche Übersicht der im Gesundheitswesen verwendeten physikalische Größen und Maßeinheiten (S. 444-446), einem Basiswortschatz als Nachschlage- und Orientierungshilfe (S. 447-450) sowie ein Stichwortverzeichnis (S. 451-464).

Nun, was bietet der im Unterricht gut brauchbare Band, der sich im Laufe der Zeit zu einem Standartwerk entwickelte, Neues? Wie bei den vorangegangenen Auflagen (zur Besprechung etwa der 9. Auflage, die 2005 erschien, vergleiche die Rezension des Verfasser unter: www.printernet.info/rez_det.asp?id=240) wurde bei der vorliegenden Neubearbeitung das bewährte inhaltliche und didaktische Grundkonzept beibehalten, Lehrbuch und Atlas als eine Einheit darzustellen.

Da für das Verständnis pathologischer Erscheinungen inklusive ihrer Therapiemöglichkeiten und präventiven Maßnahmen genauere Kenntnisse der Funktion der Zellbestandteile immer mehr an Bedeutung gewinnen, wurde das Kapitel „Zelle und ihr umgebendes Milieu“ dahingehend erweitert. Diesem Anliegen werden auch die zusammengefassten wichtigsten biochemischen Vorgänge im Kapitel „Stoff- und Energiewechsel“ gerecht, ebenso wie die ausführlichere Darstellung der Abwehrvorgänge im Abschnitt „Blut- und Immunsystem“.
Da alle Berufsgruppen, für die das Buch nützlich und hilfreich ist, mehr oder weniger mit Menschen zu tun haben, die unter Schmerzen leiden, wird im Kapitel „Sinnessystem“ die Schmerzproblematik einschließlich körpereigener Schmerzabwehrmechanismen ausführlich behandelt.

Eine Reihe von Abbildungen, Tabellen und Übersichten sind ebenfalls neu gestaltet oder verbessert worden und in den dazugehörigen Text eingefügt. Durchgehend erweitert wurde der Praxisbezug und im Anhang der Abschnitt Basiswortschatz. Demgegenüber wurden sowohl die Merksätze, in denen die wichtigsten Fakten und Zusammenhänge präzise zusammengefasst werden, als auch die bewährten Wiederholungsfragen am Ende der Kapitel beibehalten.

Dem didaktisch hervorragend aufbereiteten Lehrbuch, das für den Unterricht bestens geeignet ist, ist eine CD-Rom beigefügt, mit der sich die Inhalte des Buches auch im Selbststudium leicht und präzise erarbeiten lassen. Diese Zusatzausstattung macht neugierig und vermag gerade die junge, an Computer gewöhnte Generation der Auszubildenden zum Lernen anzuregen – bis hin zur Vorbereitung aufs Examen.

<p><strong><span style="font-size: large;"><span style="font-family: Arial;">Pflege von Menschen mit chronischen Wunden</span></span></strong><br /> <span style="font-family: Arial;"><span style="font-size: small;">Lehrbuch für Pflegende und Wundexperten

Pflege von Menschen mit chronischen Wunden
Lehrbuch für Pflegende und Wundexperten

(

Panfil, Eva-Maria und Gerhard Schröder (Hrsg.)

)

Verlag Hans Huber, Bern, 2010, 2., korr. und erw. Aufl., 607 S., 59,95 €, ISBN 978-3-456-84850-1

Rezension von:

Jochen Autenrieth


Das vorliegende Buch darf in keinem Regal von Pflegefachkräften und pflegerischen Wundexperten fehlen und sollte am besten aufgeschlagen auf jedem Schreibtisch liegen. Auch für jahrelang in diesem Metier Tätige findet sich immer wieder ein Satz oder Absatz, der Vergessenes (oder Verdrängtes) wieder ins Bewusstsein ruft.


Beim anfänglichen Lesen scheint es ein hartes Brot, denn die ersten 100 der insgesamt 600 Seiten befassen sich ausschließlich mit pflegewissenschaftlichen Themen von pflegewissenschaftlichen Grundlagen über Pflegeforschung bis hin zu wissenschaftlichen Hintergründen der Kommunikation. Allerdings muss man den Autoren zugute halten, dass sie sich redlich bemühen, dass der Wurm (Inhalt) dem Fisch (Praktiker) schmeckt und nicht dem Angler (Pflegewissenschaftler). Bis jetzt von vielen Pflegenden (noch) als Fremdworte empfundene Fachbegriffe (Review, Metaanalyse, Health Technology Assessment, Validität, Reliabilität etc.) werden in visuell hervorgehobenen Absätzen definiert und mit Praxistipps untermauert, auch wenn es wahrscheinlich noch etliche Jahre dauern wird, bis wirklich alle Pflegende wissenschaftliche Studien lesen und verstehen können.


Die gängigen chronischen Wunden werden in diesem Buch in ihrer Pathophysiologie erschöpfend beschrieben, und streng nach dem Titel des Buches wird nie vergessen, dass an der Wunde noch ein Mensch hängt, dessen Erleben der Wunde mit all seinen Einschränkungen einen wesentlichen Teil seines Lebens beeinflusst. Z.B. werden im Kapitel „Pathophysiologie des Dekubitus“ nicht nur die Vor- und Nachteile aller sich auf dem Markt befindlichen druckreduzierenden Hilfsmittel, sondern auch die emotionalen, finanziellen und rechtlichen Hintergründe bei dessen Entstehung verständlich erläutert.


Bei allem Respekt vor der grandiosen und umfassenden Darstellung des Themas seien einige wenige Schwächen erwähnt: die ab S. 392 ff. angegebenen Produkte sind ihrem Einsatzgebiet nicht immer eindeutig zuordenbar. So werden in der Nomenklatur auf S. 393 unter dem Begriff „Sonstige Verbände“ z.B. die Produkte TenderWet und Mepitel aufgeführt, die, was ihr praktisches Einsatzgebiet anbelangt, so nicht zusammen gefasst werden können. Einige Seiten weiter findet man ebenfalls dasselbe TenderWet unter dem dann stimmigeren Begriff „Nasstherapie“. Ebenso wäre es im Zusammenhang sinnvoller, die Wirkungsweise von Alginaten in einem zusammenhängenden Absatz aufzuführen und sie nicht erst auf S. 396 unter 25.4.1.3 zu beschreiben, um sie dann ein paar Seiten weiter unter 25.4.4.1 noch einmal aufzuführen. Manche mögen in der Tabelle Hilfreiches entdecken, allerdings wäre es verständlicher, nach einer zusammenfassenden Erklärung der jeweiligen Produktgruppe, die Tabelle in den Fließtext mit zu integrieren, um eine optimale Übersichtlichkeit zu gewährleisten. Eine ähnliche Problematik, wenn man es so überhaupt nennen kann, wird auf S. 223 erkennbar, auf der auf den brachiotibialen Index (BTI) eingegangen wird, um denselben Kontext auf S. 231 unter ABPI / ABI (andere Begriffe gleicher Bedeutung ohne Querverweis und damit leicht verwirrend) noch einmal zu erwähnen.


Nichtsdestotrotz: wer sich dieses Buch zulegt, kann ein Kleinod sein eigen nennen, welches in einem Werk das umfassendste Wissen enthält, das jemals über das Thema Wunde und Mensch geschrieben wurde. Es ist für Menschen geschrieben, die sich der Pflege von Menschen verpflichtet fühlen und bringt vielleicht so manchen der sich mittlerweile zu Tausenden auf dem Arbeitsmarkt befindlichen sogenannten Wundexperten dazu, noch einmal ihre Sicht der Arbeit zu überdenken und von der rein isolierten Behandlung einer Wunde den gesamten Menschen in seinem emotionalen und soziokulturellen Umfeld zu erfassen.

<p><strong><span style="font-size: large;"><span style="font-family: Arial;">Wundmanagement</span></span></strong><br /> <span style="font-size: small;"><span style="font-family: Arial;">Ein illustrierter Leitfaden für Ärzte und Apotheker</span></span></

Wundmanagement
Ein illustrierter Leitfaden für Ärzte und Apotheker

(

Probst, Wiltrud und Anette Vasel-Biergans

)

Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 2010, 2., völlig neu bearb. Und erw. Aufl., 527. S., 171 vierfarb. Abb. und 133 Tab., 84,00 €, ISBN 978-3-8047-2413-6

Rezension von:

Paul-Werner Schreiner


ie Versorgung chronischer Wunden spielt im Alltag sowohl der ambulanten al auch der stationären Versorgung von Patienten eine zunehmend große Rolle. Dabei ist es nicht von Belang, ob es, gemessen an der Alterskohorte, wirklich mehr chronische Wunden gibt als früher; da es immer mehr alte und hochaltrige Menschen gibt, wird auch die Zahl der chronischen Hautdefekte zunehmen. Tatsache ist auf jeden Fall, dass das „offene Bein“ nicht mehr schamhaft irgendwie zugewickelt wird. Es gibt Ärzte, die sich speziell mit Problem beschäftigen, es gibt pflegerische Wundexperten, die auf der Basis eines pflegerischen Expertenstandards tätig werden. Die Industrie bietet inzwischen ein selbst für Experten nicht mehr immer überschaubares Sortiment an Wundversorgungsmaterialien an. Und es gibt immer mehr Firmen, die in Sachen „Wundversorgung“ beraten, aber natürlich primär die Produkte ihres Sortimentes verkaufen wollen. Hier hilft nur Information und noch einmal Information.

Bücher zur Wundversorgung und zum Wundmanagement füllen mittlerweile Regalmeter. Autoren sind Ärzte – Dermatologen und Chirurgen – und in Sachen „Wundversorgung“ qualifizierte Pflegende. Das hier vorzustellende Buch entstammt der Feder von Apothekerinnen, beide in einer Klinikapotheke tätig, womit ein wirtschaftliches Interesse primär nicht anzunehmen ist. Die erste Auflage erschien vor 5 Jahren und wurde jetzt in Zusammenarbeit mit Ärzten verschiedener Disziplinen völlig neu bearbeitet und erweitert.

Im ersten Teil des Buches werden die Grundlagen zu Wunden und deren Heilung referiert. (Wundarten, Physiologie der Wundheilung, Die Wundheilung beeinflussende Faktoren; Komplikationen der Wundheilung).

Im zweiten Teil, der den weitaus größten Teil des Buches ausmacht, werden die Prinzipien der aktuellen Wundversorgung dargelegt. In den einleitenden Ausführungen zum Wundmanagement wird der Wunddokumentation ein eigener Abschnitt gewidmet. Auf gut 100 Seiten werden die verschiedenen Wundauflagen beschrieben und differenziert. Unter der Überschrift „Externa“ findet der Leser Ausführungen zu Methoden und Arzneimittel zur Wundreinigung, zu Arzneimittel zur Keimreduktion sowie solchen zur Granulation und Epithelisierung. Ein kurzer Abschnitt geht auf Arzneipflanzen in der Wundbehandlung ein. Die phasengerechte lokale Wundversorgung sowie die Wundbett-Konditionierung werden beschrieben. Als besondere Verfahren der Wundversorgung werden verschiedene Verfahren der Unterdrucktherapie, Möglichkeiten der Hautransplantation bzw. des Hauersatzes sowie die Madentherapie beschrieben. Unter der Überschrift „Was Sie vermeiden sollten“ warnen die Autorinnen vor Planlosigkeit und Aktivismus. Der Hautpflege ist ein Abschnitt gewidmet. Weitere Kapitel gehen auf das Umgehen mit Narben, die Problematik der Wundbehandlung bei Vorhandensein von Allergien und schließlich auf die Schmerztherapie im Zusammenhang mit der Wundversorgung ein.

Im dritten Buchteil werden die Wundarten und die jeweilige Behandlung beschrieben. Die akuten Wunden sind unterteilt in Bagatellwunden, thermische Wunden und Operationswunden. Die chronischen Wunden sind unterteilt in das Dekubitalgeschwür, das venöse Unterschenkelgeschwür sowie das diabetische Fußsyndrom.

Am Ende eines jeden Kapitels findet sich ein Literaturverzeichnis zu dem jeweiligen Thema. Im Anhang findet der Leser ein Herstellerverzeichnis, Adressen von Fachgesellschaften und Selbsthilfegruppen, Internetkontakte und eine Auflistung von allgemein weiterführender Literatur. Ein Glossar sowie eine Übersetzungshilfe Englisch-deutsch für in der Wundversorgung häufig gebrauchte Begriffe runden das Werk ab.

Auch wenn der Leitfaden in erster Linie für Ärzte und Apotheker gedacht ist, sei er auch Pflegenden, die Fragen der Wundversorgung befasst sind sehr empfohlen.

Von den gleichen Autoren ist ebenfalls 2010 ein Kompendium über Wundauflagen erschienen, bereits in dritter Auflage. Hier werden auf über 1000 Seiten am Markt erhältliche Produkte (vermutlich nicht alle) beschrieben – mit Vorteilen, Nachteilen, Indikationen und Kontraindikationen – und die jeweilige Anwendungsweise wird erläutert. Dieses Buch ist für die Kitteltasche gedacht, würde diese aber ob des Umfanges in ungebührlicher Weise ausbeulen; es sollte also besser gut zugänglich im Regal der entsprechenden Versorgungseinheiten stehen.
(Vasel-Biergans, Anette und Wiltrud Probst: Wundauflagen. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 2010, 3. Aufl., 1064 S., 39,00 €, ISBN 978-3-8047-2584-3)