Einführung in Hauptbegriffe der Soziologie |
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Soziologie ist eine relativ junge Wissenschaft, deren Vertreter uns nicht ständig im Alltag begegnen wie etwa Mediziner, Juristen, Theologen oder Ingenieure, deren Tätigkeits- und Berufsfelder wir daher aus eigener Erfahrung mehr oder weniger gut zu kennen glauben. Neben den "Hauptfachsoziologen" - die vor allem in sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen oder in beratenden und leitenden Funktionen in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft, der Politik, der Verwaltung oder des Sozialwesens arbeiten - gibt es immer häufiger "Nebenfach-Soziologen" (zum Beispiel Pädagogen, Politologen, Journalisten usw.), die in ihrem Studium eine soziologische Komponente oder Ergänzung brauchen. Auch in den Ausbildungsberufen des Gesundheitswesens wie etwa die Kranken- oder Altenpflege gehören die Sozialwissenschaften (Soziologe, Psychologie, Pädagogik) schon länger zu den Prüfungsfächern.
"Soziologie ist die Wissenschaft von den Bedingungen und Strukturen des sozialen Handelns, den verschiedenen, sich daraus ergebenden Formen der Vergemeinschaftung und Vergesellschaftung. Zu ihrem Gegenstandsbereich gehören auch die sozialen Prozesse, die sowohl die Kontinuität bestimmter sozialer Strukturen und Figurationen gewährleisten wie ihren Wandel bewirken." Diese Definition der Soziologie, die sich so oder ähnlich in allen soziologischen Lexika findet, haben Hermann Korte und Bernhard Schäfers an den Anfang der von ihren herausgegebenen "Einführung in Hauptbegriffe der Soziologie" gestellt. Die Autoren, die beide als Hochschullehrer arbeiten, wenden sich mit ihrer Veröffentlichung hauptsächlich an Studienanfänger von Universitäten und Fachhochschulen (insbesondere der Fächer Soziologie, Sozialwissenschaften, Sozialarbeit und Sozialpädagogik), aber auch an Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe.
Das Buch, von dem mittlerweile die sechste, erweiterte und aktualisierte Auflage vorliegt, geht von einigen allgemeinen Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens überhaupt und spezifischen Erfordernissen der Soziologie als sozialwissenschaftliche Disziplin in Forschung und Lehre aus:
- Keine wissenschaftliche Disziplin kann ohne kontinuierliche Arbeit an ihren Hauptbegriffen, mit denen sie ihren Gegenstandsbereich in erster Annäherung definiert, auskommen.
- In der Soziologie ist eine besondere Kenntnis der Begriffe schon deshalb geboten, weil sie erstens zum Teil der Alltagssprache und dem Alltagsverständnis sozialer Phänomene entnommen sind und zweitens in den verschiedenen Paradigmen der sozialen Theoriebildung eine unterschiedliche Gewichtung haben.
- Schließlich führen gesellschaftliche Veränderungen auch zu neuen Begriffen beziehungsweise zu inhaltlichen Veränderungen oder Erweiterungen der Bedeutung eines existierenden Begriffs. Dies muss bewusst sein, wenn man mit den Begriffen angemessen arbeiten will.
- die Grundlagen des Handelns: Sinn, Normen, Werte Interaktion und Kommunikation
- Geschlecht
- die soziale Gruppe
- Institution und Organisation
- Macht und Herrschaft
- Kaste, Stand, Klasse
- Schicht, Schichtung und Mobilität
- Evolution, Wandel, Prozess
- Entwicklung und Sozialstruktur moderner Gesellschaften.