MDK-Prüfung konkret |
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Unabhängig von der Frage, wie man die vom politischen System vorgegebenen Bedingungen der Arbeit in Pflegeeinrichtungen bewertet, ist aus der Sicht der "Kunden" und ihrer sowie der Verantwortlichen des öffentlichen sozialen Sicherungssystems überaus berechtigt, dass für die ja nicht unerhebliche Summe, die für die Unterbringung eines Menschen in einer Pflegeeinrichtung entrichtet werden muss, eine Pflege auf einem angemessenen qualitativen Niveau verlangt wird - und dies seitens einer Aufsichtsbehörde auch kontrolliert wird.
Die Prüfkriterien müssen transparent sein. Das heißt natürlich auch, dass die in den Pflegeeinrichtungen Verantwortlichen in der Pflicht sind, sich bezüglich der Möglichkeiten der Qualitätssicherung kundig zu machen und ein Qualitätsmanagement zu etablieren. Gut beraten sind die Verantwortlichen darüber hinaus, wenn sie sich auch über die Modalitäten der Prüfungen durch den Medizinischen Dienst informieren.
Die vorliegende Publikation informiert darüber, wie eine Prüfung vorbereitet werden sollte, wer für was zuständig ist und vor allem, mit welchen Fragen gerechnet werden muss, aber auch, welche Fragen unangemessen sind. Es wird deutlich, worauf die Prüfer gezielt schauen, wo also Angriffspunkte sind. Das Buch enthält Checklisten, die die Vorbereitung der Prüfung erleichtern; von der CD können diese Listen kopiert und den örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Hilfreich sind zweifelsfrei auch die Folien zur Vorbereitung der Mitarbeiter.
Zu kritisieren ist, dass das Literaturverzeichnis alles andere als auf dem neuesten Stand ist - der aktuellste Titel ist ein Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch aus dem Jahr 2000 - und zudem bei den Zeitschriften bibliografisch absolut unzulängliche Angaben enthält. Die empfohlene Literatur, die bei der Prüfung in der Einrichtung vorhanden sein sollte, ist ebenfalls unzulänglich und willkürlich zusammengestellt sowie vollkommen veraltet (Ausnahmen sind das bei WEKA erscheinende Rechtshandbuch von Böhme sowie das ebenfalls bei WEKA erscheinende Qualitätshandbuch des Autors) - z. B. wird das Krankenpflegelehrbuch von Juchli in der (nicht angegebenen) Auflage von 1994 aufgelistet; kritisch zu bewerten ist schließlich, dass nicht darauf hingewiesen wird, dass eine Fachzeitschrift vorhanden sein sollte.
Dennoch: Das leider nicht gerade preiswerte Buch sei den Verantwortlichen in Pflegeeinrichtungen empfohlen.