Betriebsbedingte Kündigungen in caritativen und kirchlichen Einrichtungen |
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Betriebsbedingte Kündigungen waren in caritativen und kirchlichen Institutionen lange Zeit keine Thema. Gesamtwirtschaftliche Entwicklungen haben nun aber auch diesen Bereich erreicht und zu Finanzkrisen geführt. Die notwendigen Sanierungskonzepte beinhalten wie in anderen Wirtschaftsbereichen die Schließung, Verlegung oder die Zusammenführung von Betrieben. Als Folgeerscheinung muss Personal abgebaut werden und es kommt zwangsläufig zu betriebsbedingten Kündigungen.
Ziel der Autoren ist es, für diesen Prozess Orientierungshilfen zu geben indem sie aufzeigen, wie chronologisch vorgegangen werden muss und welche Verfahrensstufen berücksichtigt werden müssen. Am Anfang des Buches setzen sich die Autoren mit der zentralen Frage des Kündigungsschutzes und den entsprechenden Anwendungsbereichen auseinander.
Im Folgenden zeigen sie dann auf, dass es sich immer um unternehmerische Entscheidungen handelt, sollte es zu betriebsbedingten Kündigungen kommen. Dabei können die betrieblichen Erfordernisse in außenbetrieblichen oder innerbetrieblichen Umständen liegen. Der Wegfall des Beschäftigungsbedarfs ist jedoch nicht die unternehmerische Entscheidung selbst, sondern ihre Konsequenz.
Ein umfassendes Kapitel wird der Sozialauswahl gewidmet. Dabei wird die Frage bearbeitet, welche Mitarbeitenden anhand welcher Kriterien in die Sozialauswahl einzubeziehen sind unter dem Aspekt berechtigter betrieblicher Interessen. Dieses Kapitel präsentiert sich als Entscheidungshilfe vor allem auch bei fehlendem oder besonderem Kündigungsschutz. Unter anderem muss auch die Frage geprüft werden, ob für die von der Kündigung bedrohten Mitarbeitenden anderweitige Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen.
Für die Erstellung eines Sozialplans werden die dazu notwendigen materiellen Voraussetzungen und die inhaltlichen Regelungen aufgezeigt. Ebenso werden die Voraussetzungen betreffend eines Abfindungsanspruches und die Rechtsfolgen bearbeitet. Bei Massenentlassungen besteht zudem eine Anzeigepflicht, da diese Maßnahme eine arbeitsmarktpolitische Bedeutung aufweist. Das entsprechende Verfahren wird dargestellt.
Im Folgenden wird aufgezeigt, wie die Kündigung abgewickelt werden muss, wenn das Dienstverhältnis beendet wird. So werden Vorbereitungsarbeiten und der Anspruch an das Kündigungsverfahren sowie die Kündigungserklärung bearbeitet. Ebenso wird die Frage nach dem Wiedereinstellungsanspruch gestellt und die dazu notwendigen Voraussetzungen aufgezeigt. Zum Schluss befassen sich die Autoren mit dem Beschäftigungstransfer. Das Ziel einer Transfergesellschaft besteht darin, gekündigte Mitarbeitende zu beraten sowie beruflich zu qualifizieren mit dem Ziel der Vermittlung eines neuen Arbeitsverhältnisses.Der umfangreiche Anhang mit Beispielen von Dienstvereinbarungen und Rechtsgrundlagen rundet das Werk ab.
Aufgrund der Gesetzesgrundlagen gilt die direkte Anwendung der Inhalte dieses Buches nur für Deutschland. Leser/innen und Leser aus anderen Ländern können aber eingeschränkt dennoch von diesem Buch profitieren, da die Vorgehensweisen und Überlegungen bei betriebsbedingten Kündigungen sehr detailliert aufgezeigt werden. Betriebsbedingte Kündigungen können somit systematisch vorbereitet werden. Den notwendigen Rechtsgrundlagen muss in anderen Ländern jedoch nachgegangen werden. Empfehlenswert ist es somit für Betroffene in Deutschland.