Altenpflege Konkret – Gesundheits- und Krankheitslehre (Rezension)

Altenpflege Konkret – Gesundheits- und Krankheitslehre (Gehart, Rosemarie (Hrsg.) )

Elsevier (Urban & Fischer Verlag), München, 2007, 774 Seiten, 39,95 €, ISBN 978-3-437-27710-8

Rezension von: Dr. Hubert Kolling

Der Altenpflege kommt in Deutschland seit Jahrzehnten – nicht zuletzt aufgrund demographischer Veränderungen – eine immer größere Bedeutung zu, wobei die Entwicklung noch längst nicht abgeschlossen ist. So bringt vor allem die steigende Lebenserwartung es mit sich, dass immer mehr alte Menschen jahrelang auf Betreuung und Pflege angewiesen sind und Fachpersonal brauchen, das ihnen ein zufriedenes Leben im Alter ermöglicht und ihnen durch eine gute körperliche Pflege und eine entsprechende seelische Betreuung hilft, mit ihren Einschränkungen und Leiden besser fertig zu werden. Um den hohen Anforderungen der Praxis gerecht zu werden, brauchen Altenpflegerinnen und Altenpfleger eine qualifizierte Ausbildung, in der theoretische Grundlagen und praktische Beispiele aufeinander bezogen sind. Gesundheit und Krankheit lassen sich in der Altenpflege freilich nicht exakt voneinander trennen. Insofern ist es notwendig, den Schülerinnen und Schülern während ihrer Ausbildung spezifisches Wissen über den Bau und die Funktionen des menschlichen Körpers und insbesondere ein Verständnis für die Bedingungen des Alterns zu vermitteln, ein Ziel, dem sich das vorliegende Lehrbuch „Gesundheits- und Krankheitslehre“ verpflichtet fühlt.

Seit seiner ersten Auflage im Jahre 1998 hat sich die Veröffentlichung, die in einzelnen Kapiteln wichtige Inhalte aus der Anatomie und Physiologie, Gesundheits- und Krankheitslehre, Hygiene, Ernährungslehre, Arzneimittelkunde und der Pflege in Notfallsituationen vereint, zu einem der meistgelesenen Lehrbücher in der Altenpflege entwickelt. Das Buch besticht zunächst durch seinen didaktischen Aufbau sowie seine gestalterische Stärke. So wird bei den Textkästen ein durchgängiges Farbleitsystem verwendet, mit dessen Hilfe sich der jeweilige Informationsschwerpunkt auf einen Blick erkennen lässt. Während die Leitfarbe Gelb Kästen mit Definitionen im „Telegrammstil“ enthält, widmet sich die Leitfarbe Grün dem Informationsschwerpunkt Altenpflege. Typische Beispiele und Fallbeispiele, die immer aus mehreren Teilen bestehen und entsprechend der Abfolge des Pflegeprozesses gegliedert sind, erscheinen in der Leitfarbe Lila, Warnhinweise und vermeidbare Fehler in der Altenhilfe in der Leitfarbe Rot; Kontakt- und Internetadressen sind braun, Wiederholungsfragen orange unterlegt. Zudem werden komplizierte Zusammenhänge und typische Situationen aus dem praktischen Berufsalltag der Altenpflege durch über 720 Abbildungen veranschaulicht.

Für die dritte Auflagen wurde, wie dem Vorwort zu entnehmen ist, die Inhalte des Lehrbuches gründlich überarbeitet, an die bundeseinheitliche Ausbildungs- und Prüfungsordnung angepasst und insbesondere jene Themen, die einem zeitlichen Wandel unterliegen, wie beispielsweise die Arzneimittellehre, auf den aktuellen Stand gebracht. Zugleich wurden die großen Komplexe Anatomie, Physiologie und Krankheitslehre neu geordnet. Hierbei wurden im Sinne der lernfeldbezogenen Ausbildungsstruktur unter den jeweiligen Organsystemen alle dazu gehörigen Informationen übersichtlich gegliedert – angefangen vom Aufbau, über Funktionsweise, bis hin zu den möglichen alters- oder krankheitsbedingten Veränderungen sowie den passenden Strategien der Behandlung.

Gegenüber den früheren Ausgaben haben die Informationen zur Gesundheitsförderung an Umfang deutlich zugenommen. Hierzu wird im Vorwort treffend ausgeführt: „Damit betonen wir den Aspekt der Selbstverantwortung. Jeder Mensch kann bis zu einem gewissen Grad die eigene Lebensqualität, das Maß seiner Gesundheit sowie das Altern seines Körpers positiv oder negativ beeinflussen. Voraussetzung für einen bewussten Umgang mit der Gesundheit ist das Wissen darüber, wie sich bestimmte Verhaltensweisen auf den Körper auswirken. Es ist eine Aufgabe der Pflegenden, dieses Wissen an die von ihnen betreuten Menschen weiterzugeben.“

Unter dem Motto „Elsevier-Pflegebücher sind einen Schritt voraus!“ enthält der Band eine persönliche PIN-Nummer, die einem den Zugang zu dem seit Juli 2007 bestehenden „PflegeHeute-Angebot: Buch+Portal+Service“ der Elsevier GmbH (www.pflegeheute.de) ermöglicht. Dieses Portal erlaubt dem Käufer des Buches unter anderem, sich in separate Bereiche für Lehrer und Schüler einzuloggen, mit exklusiven Zusatzinformationen zu diesem Buch zu arbeiten, alle Abbildungen des Buches downzuladen und auf viele weitere multimediale Angebote wie beispielsweise Filme und Animationen oder weiterführende Inhalte aus anderen Lehrbüchern zuzugreifen.

Da der Band insgesamt fundiertes Wissen praxisnah darstellt, eignet er sich hervorragend sowohl in der Ausbildung als auch als Nachschlagewerk für die Pflegekräfte in der Praxis.