Transkulturelle Pflege am Lebensende Elke Urban )Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart, 2011, 150 S., 24,90 €, ISBN 978-3-17-021337-1 Rezension von:Ilona Jansen, RN, BScN, MScN, PhD |
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Ziel des Buches ist es verschiedene Glaubensrichtungen und Kulturen vorzustellen und den Umgang mit Sterbenden und Verstorbenen dieser zu beschreiben. Die Autorin stellt im ersten Kapitel des Buches insgesamt 15 verschiedene Glaubensrichtungen vor. Der Umfang der Beschreibungen differiert sehr stark zwischen 3 und 8 Seiten pro beschriebene Glaubensrichtung. Entsprechend oberflächlich gestalten sich die meisten Beschreibungen. Die Strukturierung der einzelnen Beschreibungen anhand von ATLs soll einer schnelleren Orientierung dienen, führt allerdings leider auch zu sehr vielen Wiederholungen, die wiederum den Umfang der eigentlichen Information schrumpfen lassen und eine gewisse Langeweile beim Lesen verursachen. Für den Umgang mit nicht-religiösen Sterbenden wird diese Struktur verworfen. Stattdessen folgt eine Liste mit sich nicht selbst erklärenden Themenbereichen, deren Inhalte relativ allgemein gehalten sind und deren wissenschaftliche Fundierungen nicht benannt werden.
Im zweiten Kapitel geht die Autorin auf den Umgang mit verstorbenen unterschiedlicher Kulturen und Religionen ein. Die Beschreibungen verschiedener Bestattungsarten, Blumen- und Farbsymbolik, Ueberfuehrung eines Leichnams ins Ausland und Thanatologie sind sehr kurzen und relativ oberflächlich. Sie mögen für Laien zumindest einen flüchtigen Ein- oder Überblick bieten, werden aber für Personen, die sich professionell mit dem Umgang von Verstorbenen befassen keinen besonderen Wissenszugewinn bedeuten, es sei denn, sie stehen ganz am Anfang ihrer Ausbildung.
Das dritte Kapitel beinhaltet sogenannte „nützliche Übersetzungen für den Pflegealltag“, und ist m.E. mit insgesamt 30 Seiten viel zu lang. Über die Sinnhaftigkeit von Wörtertafeln und Übersetzungen einzelner Sätze (inklusive deren Aussprache) kann man unterschiedlicher Meinung sein. Sie können den Erstkontakt erleichtern und ein Zeichen von Respekt und Interesse bedeuten und damit Türen für eine weniger distanzierte Kommunikation öffnen, sie können allerdings auch ein Verständnis vortäuschen, das in der angenommenen Form nicht vorhanden ist.
Insgesamt biete Buchs einen ersten Ein- und Überblick über die Thematik der transkulturellen Pflege am Lebensende. Fuer Personen, die ein Interesse an einer intensiveren Auseinandersetzung mit der Thematik Sterben und Tod und Umgang mit beiden in unterschiedlichen Kulturen und Religionen haben, eignet es sich m.E. weniger.