Gerontologie, Geriatrie und Gerontopsychiatrie Steidl, Siegfried und Bernhard Nigg )Facultas Universitätsverlag, Wien, 2011, 3., überarb. Aufl., 158 S., 19,90 €, ISBN 978-3-7089-0675-1 Rezension von:Paul-Werner Schreiner |
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Das vorliegende, in dritter Auflage erscheinende Lehrbuch orientiert sich an dem Unterpunkt „Gerontologie, Geriatrie und Gerontopsychiatrie“ des österreichischen Curriculums der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung und ist für die Auszubildenden im gehobenen Dienst der Gesundheits- und Krankenpflege als Lehr- und Lernbuch gedacht.
In einleitenden Begriffserklärungen wird zunächst der Versuch unternommen, den Begriff Altern zu differenzieren; im Weiteren werden die zentralen Begriffe des Buchtitels erläutert.
Das zweite Kapitel ist der Gerontologie gewidmet. Etwas merkwürdig mutet hier an, dass Ausführungen zum gesunden Altern am Ende des Kapitels stehen – nach der Darstellung der gerontologischen Ansätze, Ausführungen zur Altersforschung, zu Theorien des Alterns und des Alters sowie Alterspsychologie.
Im dritten Kapitel werden die zentralen Themen der Geriatrie abgehandelt. Am Ende des Kapitels finden sich Ausführungen zum geriatrischen Assessment sowie zur Sturzproblematik im Alter.
Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Gerontopsychiatrie, wobei hier ein Schwerpunkt auf den Demenzen liegt; weitere Themen sind das Delir, die Depression im alter, Suchterkrankungen, Hypochondrie und Angst sowie Suizidalität im Alter.
Bei dem Umfang des Buches ist es nicht zu umgehen, dass die einzelnen Themen nur kursorisch abgehandelt werden – dies ist gemessen an der Zielgruppe nicht zu problematisieren. Am Anfang jedes Kapitels werden Lernziele formuliert; wichtige Worte und Textpassagen werden fett gedruckt und so hervorgehoben; unbekannte Begriffe sind grün gesetzt und werden in einer Randspalte erläutert; Kernaussagen sowie Beispiele sind mit einem grünen Raster unterlegt. Am Ende jedes Kapitels findet sich eine Zusammenfassung sowie Fragen zur Weiterbeschäftigung.
Im Anhang findet sich ein Literaturverzeichnis, das leider bei der Überarbeitung etwas stiefmütterlich behandelt wurde – die jüngsten Publikationen stammen aus dem Jahr 2007. Vorteilhaft wäre, wenn am Ende jedes Kapitels weiterführende Literatur aufgeführt wäre.
Neben einem Schlagwortverzeichnis findet der Leser im Anhang darüber hinaus einige Fragebögen zu verschiedenen Aspekten des geriatrischen Assessments; eine im Kapitel „Suizidalität“ erwähnte Risikoskala ist leider nicht dabei.
Alles in allem ermöglicht das Buch den Auszubildenden in den Pflegeberufen einen angemessenen Überblick über einen Bereich, der an Bedeutung gewinnen wird. Auch wenn das Buch aus der Feder österreichischer Autoren stammt und aus die dortige Ausbildung zugeschnitten ist, kann festgestellt werden, dass die Probleme in Deutschland im Wesentlichen die Gleichen sind – vielleicht würde man in Deutschland nicht mehr so ohne Weiteres bei den Pflegemaßnahmen angesichts der Suizidalität schreiben „Achten Sie auf Zeichen des präsuizidalen Syndroms (nach Ringel)“ – überhaupt wird gerade in diesem letzten Kapitel die brisante Thematik etwas zu verkürzt abgehandelt.