Thiemes Pflege Schewior-Popp, Susanne et al. (Hrsg.) )Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2009, 11., vollst. überarb. und erw. Aufl., 1514 S., 1175 Fotos, 555 Grafiken, 69,95 €, ISBN 978-3-13-147551-0 (kleines Format), ISBN 978-3-13-500011-4 (großes Format) Rezension von:Sylke Werner |
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Dieses von mehreren Autoren verfasste Werk gilt als vom Deutschen Pflegerat empfohlenes Lehrbuch und beginnt mit einem Vorwort der Herausgeber. Bei den Herausgebern und Autoren handelt es sich um Pflegeexperten verschiedener Bereiche. Im Geleitwort erläutern Dr. Angelika Abt-Zegelin und Franz Wagner die Bedeutung des Buches für die Pflege. Immerhin ist es bereits die 11. überarbeitete Auflage.
Es ist mit über 1500 Seiten ein sehr umfangreiches Werk, dessen farbige Gestaltung auffällt und dem Zweck der Orientierung durchaus gerecht wird.
Das Lehrbuch ist in vier große Bereiche unterteilt, wobei Juchlis ATLs die Grundlage bilden.
Der erste große Bereich beschäftigt sich mit den Grundlagen des Pflegeberufes und man findet darin kompakt und auf das Wesentliche reduziert alles, was den Pflegeberuf ausmacht: Entwicklung des Pflegeberufes, Aufgaben und Arbeitsfelder, pflegewissenschaftliche Aspekte, Pflegemanagement, Ethik, Gesundheitsförderung und Hygiene. Am Ende befindet sich ein Lern- und Leserservice.
Im zweiten großen Bereich geht es um das Erkennen, Erfassen und Bewerten von Pflegemaßnahmen, orientiert an den pflegerischen Inhalten der einzelnen ATLs und der dazugehörigen Prophylaxen.
Der folgende Abschnitt behandelt die Mitwirkung Pflegender bei medizinischer Diagnostik und Therapie. Die Ausführungen decken die gesamte Palette von Behandlungsmaßnahmen und Therapien ab. Zahlreiche Abbildungen, farbige Zusammenfassungen und Praxistipps helfen, den Überblick zu bewahren und das Wesentliche zu erfassen. In einem kleineren Format wäre dies ein guter Praxisratgeber für die Kitteltasche.
Der vierte und letzte Teil beschreibt die Gesundheits- und Krankenpflege bei ausgewählten Patientengruppen. Zum einen orientieren sich die Autoren dabei an verschiedenen Krankheitsbildern, andererseits werden beispielsweise auch Geburtshilfe und Neugeborenenpflege, Frauenheilkunde, psychiatrische Erkrankungen, Intensivpflege sowie die Pflege des alten Menschen thematisiert.
Am Ende des Buches steht ein ausführliches Sachwortverzeichnis.
Insgesamt ist das Bemühen der Autoren um Übersichtlichkeit, Orientierung und vor allem Praxistauglichkeit zu erkennen, z. B. anhand farbiger Strukturierung, Praxisbeispiele und Praxistipps, farbige Fotos bestimmter Handlungsabläufe usw. Es wird jedoch auch die Schwierigkeit deutlich, das Wissen eines gesamten Berufsfeldes in einem Lehrbuch unterzubringen und dabei zu entscheiden, was wirklich wichtig ist.
Manchen Pflegeschülern mag es genügen, andere wünschen sich vielleicht zu bestimmten Themen eine umfangreichere Darstellung. Wer sich davon und vom Gewicht des Buches nicht abschrecken lässt, dem bietet es auf jeden Fall praxisrelevantes Pflegewissen zum Nachschlagen.