<p><strong><span style="font-size: medium">Seelische Gesundheit und Lebensqualität im Alter</span></strong><br /> Depression &ndash; Demenz &ndash; Versorgung</p> (Rezension)

Seelische Gesundheit und Lebensqualität im Alter
Depression – Demenz – Versorgung

(

Adler, Georg (Hrsg.)

)

Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart, 2009. 405 S., 35,00 €, ISBN 978-3-17-021002-8

Rezension von:

Dr. Sven Lind


Bei der vorliegenden Veröffentlichung handelt es sich um den Tagungsband des 8. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie (DGGPP), der am 14. bis 17. Februar 2007 in Mannheim mit dem Leitthema „Seelische Gesundheit und Lebensqualität im Alter“ stattfand. Die DGGPP wurde 1992 von Ärzten aus psychiatrischen Krankenhäusern mit dem Schwerpunkt Gerontopsychiatrie gegründet und hat gegenwärtig über 300 Mitglieder (überwiegend niedergelassene Ärzte, Klinikärzte und Ärzte in Behörden und an Universitäten). Der Gesellschaft geht es vor allem um die Verbesserung der Versorgung psychisch kranker alter Menschen. Der Tagungsband enthält 62 Beiträge von insgesamt 101 Referenten, die den Gegenstandsbereichen Depression, Demenz und gerontopsychiatrische Versorgung zugeordnet sind.

Im ersten Teil Depression werden Erfahrungen mit verschiedenen therapeutischen Ansätzen (Psychoanalyse, systemische Therapie u. a.) und alltagsbezogenen Beeinflussungsformen vorgestellt. Des Weiteren werden u. a. präventive Strategien im Rahmen des Themenkreises Suizidalität erörtert.

Im Abschnitt Demenz werden überwiegend Beiträge aus den Bereichen Diagnostik und Behandlung mit u. a. folgenden Inhalten angeführt: neue diagnostische Kriterien für die Demenz mit Lewy-Körperchen, die Bedeutung der Tauproteine bei der Differentialdiagnostik, alternative Heilverfahren und Antidementiva. Auch das gegenwärtig aktuelle Thema Demenzkranke im Krankenhaus zur Akutversorgung wird in mehreren Referaten unter dem Aspekt einer angemessenen Versorgung behandelt.

Der Abschnitt "Gerontopsychiatrische Versorgung" beinhaltet neben institutionellen Fragestellungen wie Konsiliarpsychiatrie, Demenz-Service-Zentren, gerontopsychiatrische Ambulanz und Tagesklinik auch u. a. Themen wie die Rehabilitation älterer Suchtkranker, Sturzereignisse in der Gerontopsychiatrie und die Arzneimittelwechselwirkungen im Alter.

Versucht man ein Fazit zu ziehen, so wird doch recht deutlich, dass die gesellschaftliche Alterung sich auch in der zunehmenden Ausweitung der gerontopsychiatrischen Versorgung in Gestalt neuer Institutionen und den entsprechenden diagnostischen und therapeutischen Vorgehensweisen widerspiegelt. Parallel hierzu verändern sich sukzessive auch die herkömmlichen Gesundheits- und Sozialeinrichtungen wie Krankenhäuser und Altenheime durch die wachsende Anzahl Demenzkranker. Den Beiträgen ist deutlich zu entnehmen, dass in diesen Bereichen noch viel geforscht und auch klinisch erprobt werden muss. Der vorliegende Tagungsband wird Mitarbeitern in klinischen und auch außerklinischen Bereichen der Gerontopsychiatrie einige praktische Anregungen und Perspektiven vermitteln können.