Wissenschaftliches Arbeiten in der Pflege (Eva-Maria Panfil (Hrsg.))Verlag: Hans Huber, 2011, 29,95 €, CHF, ISBN: 978-3-456-84810-5Rezension von: Friederike Thilo, RN, BScN, Masterstudentin |
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Das Buch eröffnet dem Leser/der Leserin die Welt des wissenschaftlichen Arbeitens. Es erzeugt Neugier und drängt zum Weiterlesen. Die Mischung aus Lehr- und Arbeitsbuch ist attraktiv und fördert die Vertiefung der Inhalte. Einerseits wird dabei Wissen vermittelt und andererseits regt das Buch so zum eigenen Ausprobieren und Recherchieren an. Der Leser/die Leserin wird interaktiv in die Bearbeitung der Themen mit einbezogen. Darüber hinaus kommen verschiedene, international anerkannte PflegewissenschaftlerInnen zu Wort, die von ihrer spannenden wissenschaftlichen Arbeit und ihrem persönlichen beruflichen Werdegang berichten.
Das Buch gliedert sich in vier Teile. Im ersten Teil leitet die Herausgeberin Eva-Maria Panfil in die Thematik wissenschaftliches Arbeiten ein und gibt wertvolle Hinweise und Strategien zum Umgang mit verschiedenen Publikationsarten. Die drei weiteren Teile des Buches setzen sich aus mehreren Kapiteln zusammen und sind von unterschiedlichen Autoren und Autorinnen verfasst.
Der zweite Teil des Buches, der umfangreichste, befasst sich mit den verschiedenen Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens. Diskutiert werden kritisches Denken, effizientes Lesen von deutsch- und englischsprachiger Literatur, aktives Zuhören, passende Fragen stellen, Mitschreiben als strategische Denk- und Lernhilfe, die Durchführung einer strukturierten und umfassenden Literaturrecherche und die übersichtliche Literaturverwaltung. Weiter wird das verständliche Schreiben, das Schreiben von Exzerpten und Abstracts, die wertschätzende Ansprache des Zielpublikums, das korrekte Zitieren, die Vorbereitung eines mündlichen Vortrags und der sinnvollen Umgang mit Bildern in einer Präsentation behandelt.
Im dritten Teil besprechen die Autoren und Autorinnen folgende Themen: Inhalte
und Ziele diverser Qualifikationsarbeiten im wissenschaftlichen Kontext, die
Erstellung eines Proposals und einer Publikation, die Erarbeitung eines Kongressvortrages
und Posters und Inhalte zum Vorgehen bei einer Rezension.
Der letzte Buchteil beleuchtet die sogenannten wissenschaftlichen Tugenden.
Vorgestellt werden u.a. Verhaltensweisen oder Vorgehen, die der Wissenschaft
schaden.
Der Anhang bietet eine Zusammenstellung diverser Fachgesellschaften und eine nützliche Auswahl an Kongressen und nationaler und internationaler relevanter Zeitschriften für die Pflege.
Für eine nächste Auflage wäre vorstellbar, die Themen Einleitung, theoretischer Rahmen, Methodik, Ergebnisse, Diskussion und Schlussfolgerung zu diskutieren. Wie z. B. die Schwerpunkte und Kennzeichen, Schwierigkeiten, was vermieden werden sollte.
Das Buch zeichnet sich durch seine kompetenten, transparenten und kritischen Inhalte aus. Der Aufbau ist logisch und nachvollziehbar. Wichtige Inhalte werden zusammengefasst und bei Bedarf durch Tabellen ergänzt. Piktogramme führen konsequent durch das Buch und erlauben eine übersichtliche Gestaltung. Das Verhältnis von Bild und Text ist ausgewogen. Der Schreibstil ist ansprechend. Das Sprachniveau entspricht dem Zielpublikum. Die akribische Auflistung der verwendeten Referenzen ermöglicht dem Leser/der Leserin die zitierte Literatur aufzufinden und zu vertiefen. Das Format des Buches erlaubt auch Unterwegs darin zu lesen.
Besonders für Bachelor- und Masterstudierende der Pflege ist das Buch ein Muss. Darüber hinaus können auch andere Studiengänge einen großen Nutzen aus den beschriebenen Kompetenzen und Fertigkeiten des wissenschaftlichen Arbeitens ziehen.
Eva-Maria Panfil füllt mit dieser Publikation eine Buchlücke der Pflegewissenschaft.