Arbeitsbuch Anatomie und Physiologie für Pflege- und andere Gesundheitsfachberufe (Jecklin, Erica)Elsevier, Urban & Fischer Verlag. München, 2012, 14., überarb. Aufl., 402 Seiten, 31,99 €, ISBN 978-3-437-26982-0Rezension von: Dr. Hubert Kolling |
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Für das Pflegepersonal sind gute Kenntnisse der Anatomie und Physiologie zweifelsfrei notwendig. Von daher kommt den beiden Fächern während der Ausbildung in Pflege- und anderen Gesundheitsfachberufen eine besondere Bedeutung zu, ebenso wie den entsprechenden Fachbüchern.
Unter dem Motto "Anatomie und Physiologie leicht gemacht!" wendet sich Erica Jecklin mit ihrem "Arbeitsbuch Anatomie und Physiologie", das erstmals 1980 erschien und nun bereits in der 14., überarbeiteten Auflage vorliegt, an Pflege- und andere Gesundheitsfachberufe. Die Autorin, Lehrerin für Pflegeberufe, Anatomie und Physiologie sowie Psychotherapeutin, hat ihr Buch in die folgenden 17 Hauptkapitel gegliedert, die ihrerseits in zahlreiche Unter- und Nebenkapitel unterteilt sind:
Ergänzt wird die Darstellung durch ein Literaturverzeichnis und ein Register.
Gegenüber der früheren Ausgabe ist in der 14. Auflage neu:
Im Vorwort zur aktuellen Auflage schreibt Erica Jecklin unter anderem: "Der Spagat zwischen dem Einbringen von Verbesserungen und Ergänzungen und dem Wunsch des Verlags, den Seitenumfang nicht zu erhöhen, ist, hoffe ich, gelungen. So wurde zugunsten von Ergänzungen die Diskussion zur pränatalen Diagnostik im Kapitel Grundlagen der Vererbung gestrichen. Diese kann auch ohne Erwähnung im Buch erfolgen. Unverzichtbar dagegen scheint mir nach wie vor das Kapitel Entwicklung von der Kindheit bis zum Alter, das zu vermitteln mir als praktizierende Psychotherapeutin ein Anliegen ist."
Insgesamt betrachtet zeichnet sich der Band besonders durch seinen didaktischen Aufbau aus, wobei den "Lernhilfen" besondere Bedeutung zukommt. So geben die klare Gliederung, das übersichtliche Layout und die anschaulichen Tabellen die notwendige Übersicht; Abbildungen und Schemata im Zweifarbendruck (grau / rot) verdeutlichen die anatomischen Zusammenhänge; die Wiederholungsfragen am Ende von jedem Kapitel eignen sich bestens dazu, das Gelernte zu überprüfen. Entsprechend der Intention der Autorin, ein "Arbeitsbuch" (und kein "Lehrbuch") vorzulegen, gleicht der Band einer Art Sammlung von Skripten beziehungsweise Tafelanschrieben, die die für die ins Auge gefasste Zielgruppe wesentlichsten Inhalte zur Anatomie und Physiologie in komprimierter Form wiedergeben. Hierzu gehört auch, dass sich die Beschriftung der Abbildungen aufs Wesentliche beschränkt. Wer sich unterdessen ausführlicher für die Materie interessiert, sollte auf eines der gängigen Lehrbücher zurückgreifen.
Das "Arbeitsbuch Anatomie und Physiologie" Erica Jecklin wurde laut Verlagsangaben bisher bereits über 450.000-mal verkauft. Die neueste Auflage dürfte, zumal er in vielen Ausbildungseinrichtungen des Gesundheitswesens seit Jahren fest etabliert ist, wiederum hohe Verkaufszahlen erreichen und sich so auch für die Autorin und Elsevier unter finanziellen Gesichtspunkten rechnen. Vor diesem Hintergrund empfindet es der Rezensent als eine gewisse Unsitte des Verlages, dass das ihm zur Verfügung gestellte Besprechungsexemplar gleich mehrfach mit Stempelaufdrucken ("Kostenloses Rezensions- / Prüfexemplar. Dieses Exemplar darf nicht verkauft werden") verunstaltet wurde. Während ein solches Vorgehen vielleicht bei Veröffentlichungen mit in der Regel nur sehr schwer zu finanzierenden Kleinstauflagen durchaus nachvollziehbar und angemessen erscheinen mag, fehlt mir hierfür bei Großverlagen, die Bücher mit entsprechend hohen Auflagen vertreiben, das Verständnis.