Altenpflege: menschlich, modern und kreativ<BR>Grundlagen und Modelle einer zeitgemäßen Prävention, Pflege und Rehabilitation (Rezension)

Altenpflege: menschlich, modern und kreativ
Grundlagen und Modelle einer zeitgemäßen Prävention, Pflege und Rehabilitation (Kreimer, Reinhard )

Schlütersche, 2004, 256 S., 39,90 €, ISBN 3-89993-105-X

Rezension von:

K. Althaus


Im vorliegenden Werk werden ausgewählte Themen aus den komplexen Inhalten der Altenpflege bearbeitet. Ziel des Autoren ist es, das Verständnis für die psychologischen Empfindlichkeiten alter Menschen zu erweitern. Zudem möchte er neue Wege zu einer kostengünstigeren Versorgung mit vermehrter Lebensqualität für gesundheitlich eingeschränkte und erkrankte alte Menschen aufzeigen. Unter anderem fordert er, neue Wege zur Integration sozialer und gesundheitlicher Dienste und Einrichtungen zu suchen.

Unter dem Titel „Selbst-Erhaltung statt Selbst-Zweifel“ stellt er die psychologische Situation und Entwicklung der älteren Menschen mit dem Ziel dar, die Lage des alternden Menschen besser zu verstehen. Belastende Lebenssituationen sollen somit durch qualifizierte Begleitung erträglicher gestaltet werden können. Die Bedürfnisse für das Wohnen im Alter werden im Kapitel „Privates Wohnen trotz Pflegebedürftigkeit statt Zwangsgemeinschaft“ mit verschiedenen thematischen Aspekten bearbeitet. So werden das Verhalten, Erleben und Wohlbefinden älterer Menschen in der Beziehung zur konkreten räumlichen Umwelt aufgezeigt. Eine völlig andere, jedoch sehr aktuelle Thematik wird in einem weiteren Kapitel mit dem Titel „Arbeitsmotivation statt Personalfluktuation“ präsentiert. Es wird eine umfassende, fachlich begründete Zusammenstellung zum Thema Personalbedarf aufgrund der beruflichen Situation der Pflegenden im stationären Bereich aufgezeigt. Im Kapitel „Sturzprävention statt Sturzverwaltung“ macht der Autor einen Schritt in die praktische Altenpflege, wobei er neben der umfassenden Sturzthematik auch die verschiedenen Möglichkeiten und Chancen des Altersports darstellt. Die Thematik „Lebensqualität durch rehabilitative Kontextoptimierung statt Pflegebedürftigkeit“ befasst sich mit der Wiedergewinnung und Erhaltung der Lebensqualität der älteren Menschen, um Behinderungen und Pflegebedürftigkeit als Folge von Erkrankungen zu verhindern oder zu minimieren. Dazu fordert der Autor, dass die Möglichkeiten der mobilen, teilstationären und stationären geriatrischen Rehabilitation vom Gesetzgeber strukturell umgesetzt werden.

Im letzten Kapitel gibt der Autor seinem Wunsch Ausdruck, dass in die Zukunft statt zurück in die Vergangenheit gegangen wird. Er plädiert dafür, die Potenziale der älteren Menschen aus menschlichen und ökonomischen Gründen nicht zu verschleudern und stellt zusammenfassend fest, dass es im pflegerischen und psychosozialen Umgang mit diesen Menschen keine sparsamen Strategien ohne entsprechende Nachteile gibt.

Das Buch ist insgesamt gut lesbar, sehr verständlich und innerhalb der einzelnen Kapitel gut nachvollziehbar geschrieben. Es stellt sich jedoch die Frage, welche Überlegungen den Autoren bewogen haben, gerade diese Themen zu bearbeiten, denn die entsprechende Auswahl ergibt den Anschein von Zufälligkeiten. Es kann somit einer Leserschaft empfohlen werden, welche sich speziell für die einzelnen Themenbereiche interessiert, jedoch kein umfassendes Werk in Altenpflege erwartet.