Careum Forum 2017: So gelingt Gesundheitsversorgung zu Hause

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Das Programm für das Careum Forum 2017 steht fest: Ein spannender Mix aus Betroffenen, Fachpersonen und Forschenden wird in Gesprächsrunden aufzeigen, wie Gesundheitsversorgung zu Hause gelingen kann.Als hochkarätige Gäste konnten unter anderem Dr. Philippe Luchsinger, Präsident Haus- und Kinderärzte Schweiz, und Marianne Pfister, Zentralsekretärin Spitex Schweiz, gewonnen werden. Moderiert wird das Forum von Dr. Beat Sottas, Stiftungsrat der Careum Stiftung.Wie sehen die Zukunftsszenarien für den «Gesundheitsstandort Privathaushalt» aus? Dieser Frage wird Prof. Dr. Iren Bischofberger, Programmleiterin «work & care» bei Careum Forschung, dem Forschungsinstitut der Kalaidos Fachhochschule Gesundheit, in einem Impulsreferat nachgehen. In zwei Gesprächsrunden werden Fachpersonen und Betroffene Einblick in ihr Zusammenwirken geben sowie über Chancen und Risiken der Gesundheitsversorgung zu Hause diskutieren.

Melden Sie sich gleich hier für das Careum Forum 2017 an und reichen Sie uns Ihre Fragen für die Gesprächsrunden ein. Falls Sie bereits angemeldet sind, müssen Sie nichts mehr unternehmen.

Das diesjährige Forum findet am 5. September 2017 von 15.15 bis 18.15 Uhr erstmals im Auditorium auf dem Careum Campus in Zürich statt. Das Programm und weitere Informationen finden Sie auf www.careum-forum.ch.

Wir freuen uns, Sie am Careum Forum 2017 begrüssen zu dürfen.

 

Freundliche Grüsse

  

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Hans Gut
Präsident
Dr. phil. Beat Sottas
Stiftungsrat, Mitglied Leitender Ausschuss

Neue Datenbank zur Pflegeforschung: Wissen erschließen und vernetzen

LogoZQP retinaStudiendatenbank des ZQP gibt kostenlos umfassenden Einblick in bundesweite Forschungsaktivitäten zum Thema Pflege von 2005 bis heute.

Berlin, 28. März 2017. Die Forschungslandschaft im Bereich Pflege und Versorgung älterer, hilfebedürftiger Menschen in Deutschland ist vielfältig, aber schwer überschaubar. Bisher fehlte eine zentrale Übersicht, die diese Arbeiten systematisch und detailliert abbildet. Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) hat daher heute eine neue, frei zugängliche und deutschlandweit einmalige Online-Datenbank mit aktuell über 900 Forschungsprojekten zum Thema veröffentlicht. Diese ermöglicht eine gezielte Recherche wissenschaftlicher Studien der letzten 12 Jahre. Damit bietet sie sowohl für die Pflegeforschung als auch die Pflegepraxis ein hoch relevantes Informationsangebot, das inhaltlich beispielsweise von Wohn- und Versorgungsformen über pflegerische Interventionen und Konzepte, Beratung bis hin zur pflegerischen Bildung, Gesundheitsförderung, Prävention, Rehabilitation und E-Health reicht. Die Datenbank hilft, Forschungsschwerpunkte in Deutschland zu erkennen, Forschungslücken und Förderer zu identifizieren oder einfach aktuelle Forschungsprojekte aufzufinden. Sie bietet vor allem auch Instituten und Forschungsgruppen die Chance, eigenen Arbeiten noch mehr Sichtbarkeit zu verschaffen. 

„Mit unserer Datenbank bieten wir eine offene Plattform zum Austausch von Wissen, Erfahrung und Ideen für die Pflegeforschung in Deutschland. Forschungsergebnisse können so noch leichter genutzt und Forschende in der Pflege besser vernetzt werden. In unserer Gesellschaft des langen Lebens ist das gebündelte Fachwissen aus der Wissenschaft hoch relevant für die Weiterentwicklung der Versorgung alter pflegebedürftiger Menschen”, erklärt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP.

Gelistet sind laufende sowie bereits abgeschlossene Projekte, die in einem fast zweijährigen Verfahren durch das ZQP systematisch online recherchiert sowie qualitätsgesichert aufbereitet wurden. An die Erstrecherche der Daten hat sich ein fortlaufender Prüfzyklus angeschlossen. In diesem wird regelmäßig nach Aktivitäten von Forschungseinrichtungen mit pflegewissenschaftlicher Ausrichtung sowie von wissenschaftlichen Institutionen gesucht, die sich mit themenrelevanten Forschungsprojekten etabliert haben. Ergänzend erfolgt eine kontinuierliche Recherche in Fachzeitschriften und Literaturdatenbanken. 

Die ZQP-Forschungsdatenbank bietet darüber hinaus eine Vielzahl von Funktionen, die guter wissenschaftlicher Recherche dienen. Alle erfassten Projekte sind nach einer themenspezifischen Systematik verschlagwortet. Über Filterkriterien detailliert gesucht – und so zum Beispiel Projekte eines bestimmten Forschungsfeldes schneller identifiziert werden. Die jeweils wichtigsten Projekt-Publikationen sind direkt verlinkt. Damit wird ein rascher Zugang zu den Forschungsergebnissen unterstützt. Hervorzuheben ist überdies die persönliche Benachrichtigungsfunktion. Sie kann anhand des gespeicherten Suchprofils regelmäßig Informationen über neue Projekte und Projektupdates liefern.

Für die Kontaktaufnahme sind die wissenschaftlichen Institutionen mit den projektverantwortlichen Personen und den Kontaktdaten aufgeführt. Außerdem besteht für Forschende die Möglichkeit, ihre Projekte selbst anzulegen, zu verwalten und darzustellen. Jeder kann also kostenlos mitmachen.

Mehr zur neuen Forschungsdatenbank auf www.zqp.de/forschungsdatenbank.

Pflegekammer sieht Versorgungsqualität in Pflegeeinrichtungen als gefährdet an

Pflegekammer sieht Versorgungsqualität in Pflegeeinrichtungen als gefährdet an

Mögliche Absenkung der Fachkraftquote im Rahmen der Anpassung der Durchführungsverordnung zum Landeswohnform- und Teilhabegesetz birgt Versorgungsrisiken für Bewohnerinnen und Bewohner

kammer rlpNach der Novellierung des rheinland-pfälzischen Wohnform- und Teilhabegesetz (LWTG), im Jahr 2016, ist die Frage nach einer Anpassung der entsprechenden Durchführungsverordnung (LWTGDVO) noch offen. Das zuständige Gesundheitsministerium erörtert diese Frage mit Akteuren aus der Pflege. Die dabei von Arbeitgeberseite geforderte Lockerung beim vorgeschriebenen Mindestanteil ausgebildeter Fachkräfte an der Belegschaft von Einrichtungen, in denen Pflege angeboten wird, stößt auf Kritik beim Präsidenten der Landespflegekammer, Dr. Markus Mai.

„Immer wieder lesen und hören wir von untragbaren Situationen in Altenheimen, in denen menschenwürdige Pflege nicht mehr gewährleistet ist. Wir dürfen die Pflegequalität in den Pflegeeinrichtungen in Rheinland-Pfalz auf keinen Fall durch eine unbedachte Absenkung der Fachkraftquote gefährden! Die gute pflegerische Versorgung muss absoluten Vorrang vor renditeorientierten Interessen haben“, macht Mai deutlich.

Gemäß § 14 Abs. 2 LWTGDVO ist für die entsprechenden Einrichtungen eine Fachkraftquote von 50% vorgesehen. Unter die Fachkraftquote fallen schon jetzt neben den professionellen Angehörigen des Pflegeberufes auch andere dreijährig ausgebildete Berufe wie Handwerker, Hauswirtschafterinnen und Angehörige weiterer sozialpflegerischer und sozialpädagogischer Berufe. Daneben sieht die Verordnung schon jetzt vor, dass zu jeder Tages- und Nachtzeit eine ausreichende Zahl von ausgebildeten professionellen Pflegefachkräften anwesend sein muss.  „Diese Mindestvorhaltung ist unabdingbar für die Erbringung einer angemessenen Versorgungsqualität“ findet Mai.  Eine Senkung der Fachkraftquote und damit ein stärkerer Einsatz von Personen mit nicht angemessener Qualifikation wird als sehr kritisch betrachtet. 

„Es stellt sich dabei grundsätzlich die Frage, ob eine Fachkraftquote von 50% nach heutigem Kenntnisstand eine adäquate Messgröße darstellt. Die Debatte müsste in eine ganz andere Richtung laufen“, argumentiert Mai, der in einer Absenkung der Fachkraftquote eine massive Mehrbelastung der dann verbleibenden Fachkräfte, insbesondere der Pflegefachkräfte sieht. „Eine derartige Mehrbelastung kann nur zu einer schlechteren Versorgungslage führen. Daher ist die Forderung der Arbeitgeberseite strikt abzulehnen. Bei allem Verständnis für die Suche nach schnellen Lösungen wird die Absenkung der Fachkraftquote die Probleme des Personalnotstandes nicht lösen.“

Die Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitgeber begründen ihre Forderung nach Absenkung der Fachkraftquote mit dem gestiegenen Fachkräftebedarf und einem Mangel an verfügbaren Fachkräften.  Das kann jedoch kein Argument sein, die Qualität der Versorgung der pflegebedürftigen weiter herab zu setzen. „Wir brauchen dringend die klare Positionierung der Politik im Hinblick auf qualitative Mindeststandards in der Versorgung“, fordert Mai. Dies könne nicht den Selbstverwaltungspartnern bestehend aus Pflegekassen und Arbeitgeberverbänden überlassen werden, die jeweils eigene Interessen verfolgen würden. „Daneben muss es pflegewissenschaftlich fundierte Personalbemessungsinstrumente und vor allem bessere Rahmenbedingungen für die Pflegenden sowie mit der Generalistik eine moderne Pflegeausbildung geben. Dafür setzen wir uns ein. Eine vermeintlich schnelle Lösung mit der Senkung der Fachkraftquote ist mit uns hingegen nicht zu machen“, betont Mai.