Der Errichtungsausschuss der Pflegekammer NRW startet Initiative „Bekenntnis gegen Extremismus“

EA Pflegekammer 200921Die immer angespanntere Diskussionskultur, auch in den sozialen Medien, nimmt der Errichtungsausschuss Pflegekammer NRW zum Anlass, alle Pflegebündnisse, Verbände, Gewerkschaften und Interessensgruppen, die in der Pflege aktiv sind, zu einer gemeinsamen Initiative „Bekenntnis gegen Extremismus“ einzuladen.

Wir möchten Sie als Interessensvertretung der Pflege NRW an dieser Stelle einladen, bei unserer Initiative "Bekenntnis gegen Extremismus" mitzuwirken.
Insbesondere in den Sozialen Medien erleben wir seit etwa einem Jahr eine wachsende Anzahl von Äußerungen, die die Grenze des respektvollen Umgangs überschreiten. Häufig handelt es sich um eher unbedachte Entgleisungen im links- und auch rechtsextremen Spektrum. Insbesondere auf Facebook ist dabei die steigende Anzahl extremer Symbolik aus dem rechtsextremen Lager erschreckend. Wir beobachten zudem eine hohe Anzahl von Usern, bei denen es eher unwahrscheinlich erscheint, dass es sich um Pflegende handelt, die aber intensiv und aggressiv in die Diskussion eingreifen und ansonsten sich neben den Kammerseiten sehr stark auf Seiten der Rechten- und der Querdenkerszene bewegen. Da wir diese auch oder sogar vermehrt in den Reihen der Pflegebündnisse finden, richten wir diesen Aufruf bewusst auch an die Pflegebündnisse: Pflege ist bunt, vielfältig und bewertet Menschen nicht nach Hautfarbe, Geschlecht, sexueller Orientierung! Pflege braucht keine faschistischen und menschenfeindlichen Haltungen, nicht gegenüber Menschen mit Pflegebedarf und erst recht nicht im kollegialen Umgang miteinander.

Wir als Errichtungsausschuss stehen für diese Grundhaltung und fordern alle Pflegebündnisse, Berufsverbände, Gewerkschaften und diejenigen, die für eine bessere Pflege kämpfen, auf, sich dieser Aussage anzuschließen.
Im weiteren Verlauf möchten wir mit Ihnen ins Gespräch und in die Diskussion zu dem Thema kommen. Bitte benennen Sie uns aus diesem Grund kurzfristig eine*n Vertreter*in aus Ihrer Organisation, so dass wir uns mit Ihnen zwecks Terminabsprache und weiterer inhaltlicher Diskussion in Verbindung setzen können. Wir würden uns über eine Nachricht an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. freuen.

Evidenzbasierte sichere Pflegepersonalausstattung

dbfkPassend zur aktuellen politischen Diskussion um die Bemessung von Pflegefachpersonal in Einrichtungen des deutschen Gesundheitswesens veröffentlicht der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) heute die Übersetzung eines internationalen Positionspapiers „Evidenzbasierte sichere Pflegepersonalausstattung“. 

„Seit langem gibt es umfassende Evidenz über den direkten Zusammenhang zwischen quantitativer und qualitativer Ausstattung mit Pflegepersonal und den Versorgungsergebnissen sowie der Patienten- und Bewohnersicherheit im Gesundheitswesen. Wer am Pflegepersonal spart, riskiert höhere Sterblichkeit und trägt die Verantwortung für ernste und dauerhafte gesundheitliche Schäden bei Klienten und Mitarbeitern. Das lassen sowohl unser Grundgesetz mit Artikel 1 „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ und Artikel 2 „Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit“ als auch die Sozialgesetzgebung nicht zu – dennoch geschieht es tagtäglich“, stellt DBfK-Sprecherin Johanna Knüppel klar. „Mit seinem im August 2018 herausgegebenen Positionspapier fordert der Weltverband der Pflegeberufe (ICN) deshalb auch die in Deutschland in Politik und Unternehmen Verantwortlichen eindringlich auf, weit mehr als bisher in sichere, effektive und am Pflegebedarf orientierte Pflegepersonalausstattung zu investieren, um die Outcomes nachhaltig zu verbessern und gute Arbeitsbedingungen zu schaffen. Angesichts der zunehmenden Berufsflucht, hoher Krankheitsausfälle bei Pflegepersonal und dem sich verschärfenden Pflegefachkräftemangel führt daran ohnehin jetzt und in Zukunft kein Weg vorbei“, so die DBfK-Expertin.

Das Positionspapier richtet sich mit Empfehlungen an alle im System Beteiligten und benennt u.a. wichtige Schlüsselprinzipien einer evidenzbasierten, sicheren Pflegepersonalausstattung:

  • Orientierung an wechselnden Bedarfen von Klienten und der Bevölkerung
  • Einsatz robuster und valider Planungssysteme und Strategien für den Personaleinsatz
  • Evidenz und Transparenz
  • Valide und aktuelle Datenbasis
  • Benchmarking und Best-Practice-Bezug
  • Untergrenzen, die Sicherheit gewährleisten
  • Keine Entscheidung ohne die Pflegeleitung
  • Kontinuierliche Forschung, …

Das vollständige 7-seitige Positionspapier „Evidenzbasierte sichere Pflegepersonalausstattung“ in deutscher Übersetzung ist unter https://tinyurl.com/yc9dfnul als Download eingestellt.

 

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)

Alt-Moabit 91, 10559 Berlin 

Tel.: 030-2191570

Fax: 030-21915777

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www.dbfk.de

2. Aktualisierung des Expertenstandards „Entlassungsmanagement in der Pflege“ Start der öffentlichen Konsultationsphase

dnqp logoDas Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) hat Anfang 2017 mit der zweiten Aktualisierung des Expertenstandards „Dekubitusprophylaxe in der Pflege“ begonnen. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Bärbel Dangel (Akkon-Hochschule, Berlin) hat sich eine 15-köpfige Expertenarbeitsgruppe mit dem aktuellen Stand des Wissens zum Thema auseinandergesetzt und den vorliegenden Entwurf zum Expertenstandard in der Gruppe konsentiert.

Mit der Konsultationsfassung wird nun interessierten Personen aus Pflegepraxis und -wissenschaft sowie anderen Gesundheitsberufen die Möglichkeit gegeben, sich zur Aktualisierung zu äußern. Die Konsultationsphase zur Einbindung der Fachöffentlichkeit findet vom 15.10.2018 bis zum 17.12.2018 statt. In dieser Zeit werden auf der Homepage des DNQP (www.dnqp.de) der Entwurf des aktualisierten Expertenstandards zusammen mit der Präambel, den Kommentierungen der Standardkriterien sowie der aktuellen Literaturstudie einsehbar sein. Rückmeldungen bzw. Stellungnahmen können bis zum 17.12.2018 schriftlich (auch per E-Mail) an die Geschäftsstelle des DNQP geschickt werden.

Die eingegangenen Hinweise werden vom wissenschaftlichen Team des DNQP und den Mitgliedern der Expertenarbeitsgruppe ausgewertet und für die abschließende Bearbeitung des aktualisierten Expertenstandards berücksichtigt. Die Veröffentlichung ist für Anfang 2019 geplant. Daran schließt sich ein Praxisprojekt an, in dessen Verlauf Krankenhäuser bei der Umsetzung des aktualisierten Expertenstandards begleitet sowie Indikatoren zum pflegerischen Entlassungsmanagement erprobt werden sollen. Die Erkenntnisse aus dem Praxisprojekt werden im Februar 2020 im Rahmen eines Workshops vorgestellt.

Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) an der Hochschule Osnabrück
Wiss. Leitung: Prof. Dr. Andreas Büscher
Postfach 1940,
49009 Osnabrück
Tel.: +49(0)541/969-2004
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