Schleswig-Holstein: 100 neue Pflegestudienplätze

29.04.2022 pflegestudiengangSchleswig-Holstein: 100 neue Pflegestudienplätze

Die Hochschule Flensburg besetzt ein wichtiges Zukunftsthema: Der neue Pflegestudiengang sichert die qualifizierte Ausbildung der Fachkräfte von morgen – und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Stabilität des regionalen Gesundheitswesens.

Der klassische Pflegeberuf befindet sich im Wandel. Die Akademisierung der Pflege schreitet voran, auch wegen komplexeren Anforderungen. Gleichzeitig bedroht ein Mangel an Fachkräften die Zukunft des Gesundheitssystems. Mit dem neuen Pflegestudiengang, der zum Wintersemester 2023 startet, will die Hochschule Flensburg die aktuellen Herausforderungen meistern. „Für uns als Hochschule ist der Bereich Pflege ein strategisches Zukunftsthema“, sagt Hochschulpräsident Dr. Christoph Jansen.   

Zusammen mit Wissenschaftsministerin Karin Prien und Prof. Dr. Björn Christensen, Präsident der Fachhochschule Kiel, unterzeichnete Jansen jetzt eine entsprechende Vereinbarung. Damit werden 100 Studienplätze für zwei Bachelorstudiengänge Pflege an den beiden Standorten geschaffen. Das Land Schleswig-Holstein investiert in diesem Jahr 500.000 Euro und in der mittelfristigen Finanzplanung ab 2023 insgesamt 1,5 Millionen Euro als „Beitrag zur Qualitätsverbesserung in der Pflege und für mehr Fachkräfte in einem gesellschaftlichen wichtigen Bereich“, wie Prien erklärt.  

Inhaltlich basiert der neue Studiengang auf den Vorarbeiten des Instituts für eHealth und Management im Gesundheitswesen der Hochschule Flensburg. Daher wird an der Förde auch der Schwerpunkt in den Bereichen Digitalisierung und Technologisierung liegen, wie Prof. Dr. Peter John, Vizepräsident für Studium und Lehre der Hochschule Flensburg, betont. „Durch diese Ausrichtung decken wir auch Bedarfe des Sekundärmarktes, also beispielsweise von Zulieferern medizinisch-technologischer Geräte, ab.“ 

Apropos Bedarf: Was die Branche braucht, weiß man auf dem Flensburger Campus ganz genau. Seit Jahren arbeiten die Hochschulen zusammen mit den örtlichen Krankenhausbetreibern Ev.-Luth. Diakonissenanstalt zu Flensburg (DIAKO) und Malteser Krankenhaus St. Franziskus-Hospital (Malteser) sowie mit deren Ökumenischen Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen gGmbH (ÖBIZ) und auch der Stadt Flensburg in einem starken Netzwerk zusammen. „Wir freuen uns, diese Kooperation weiter zu führen und damit gemeinsam einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des regionalen Gesundheitswesens zu leisten“, so Hochschulpräsident Jansen.


Originalartikel: https://hs-flensburg.de/hochschule/aktuelles/2022/4/29/pflegestudiengang-flensburg-gemeinsam-das-gesundheitswesen-staerken

Foto: Ein Beitrag zur Qualitätsverbesserung in der Pflege und für mehr Fachkräfte: Wissenschaftsministerin Karin Prien und Hochschulpräsident Dr. Christoph Jansen unterzeichneten eine Vereinbarung zur Schaffung eines Studiengangs Pflege. – Foto: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur

Professionelle Räume für das praktische Hebammentraining

newsimage 2Professionelle Räume für das praktische Hebammentraining

Feierliche Einweihung des neuen SkillsLab Hebammenwissenschaft an der Evangelischen Hochschule Berlin mit Grußwort von Frau Armaghan Naghipour, Berliner Staatssekretärin für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, und Festrede von Professorin Dr. Beate Schücking, ehemalige Rektorin Universität Leipzig. 
Seit April verstärken zwei neue Professorinnen das Team des Studiengangs Hebammenwissenschaft

Mit einem rund 60-minütigen Festakt feiert die Evangelische Hochschule Berlin (EHB) am morgigen 
5. Mai – dem Internationalen Hebammentag – die Eröffnung des neues SkillsLab, die geburtshilfliche Trainingsstation für das Hebammenstudium. In Anwesenheit von geladenen Gästen aus der Hebammenwissenschaft und Geburtshilfe, den Berliner Hochschulen und des Senats, dem Bischof Dr. Christian Stäblein von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg schlesische Oberlausitz (EKBO) sowie weiteren Mitgliedern der Kirche wird die Berliner Staatssekretärin für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, Frau Armaghan Naghipour, ein Grußwort sprechen. Den Festvortrag hält die ehemalige Rektorin der Universität Leipzig, Frau Professorin Dr. Beate Schücking. Die Feier findet um 14.00 Uhr in der Campus-Kirche “Zur Heimat“ statt, zuvor haben die Gäste die Gelegenheit, die neuen Räumlichkeiten im C-Gebäude der EHB zu besichtigen. 

Eröffnet wird die Veranstaltung vom Rektor der Hochschule Prof. Dr. Sebastian Schröer-Werner: 
„Wir freuen uns sehr, dass nach rund einem Jahr Bauzeit unser technisch hochmodernes SkillsLab jetzt auch offiziell an den Start gehen kann. Dies ist ein wichtiger Meilenstein für uns als Hochschule, um die Anforderungen an das neue Studium von Hebammen nach der Novellierung des Hebammengesetzes für das Hebammenstudium umzusetzen. Ganz besonders freut es mich auch, dass wir Professorin Dr. Beate Schücking, Medizinerin, Wissenschaftlerin und ehemalige Rektorin der Universität Leipzig, für das Festprogramm gewinnen konnten. Als Pionierin für ein Hebammenstudium hat sie mit ihrer Forschung zur Geburtshilfe, Frauen- und Kindergesundheit die Akademisierung der Gesundheitswissenschaften und des Hebammenberufs in Deutschland mit großer Kraft vorangetrieben.“ 

Beginnend mit dem Spatenstich im Februar 2021 entstand bis zur technischen Abnahme 2022 das vom Land Berlin Ende 2020 bewilligte Projekt an der EHB. Besondere Herausforderungen waren dabei neben den Abbruchmaßnahmen und baulichen Neuerungen unter anderem die Realisierung der umfangreichen Kommunikationstechnik und Verkabelung für das technisch ambitionierte 360 Grad Videosystem und die digitale Vernetzung. Alleine dafür mussten knapp fünf Kilometer Netzwerk- und Audio/Videokabel verlegt werden. Für die Bauplanung und Ausführung zeichnete das Architektenbüro „eschebach + zander architekten“ verantwortlich. Maßgeblich beteiligt an der Realisierung und der Einrichtung des SkillsLab waren neben dem Studiengang Hebammenwissenschaft/Hebammenkunde vor allem die EHB-Bereiche Baumanagement, IT und Facility-Management sowie die Campusorganisation der Hochschule.
Rund eine halbe Million Euro hat der Aufbau des SkillsLab an der Hochschule gekostet. Den Hauptteil finanziert das Land Berlin. Mit 309.000 Euro schlug die Erstausstattung zu Buche, die Kosten für den Bau betrugen 200.000 Euro. Zu Letzterem konnte die EHB 40.000 Euro aus Eigenmitteln und Zuschüssen von Kooperationspartnern beisteuern.

„Im neuen SkillsLab können Studierenden die Lerninhalte aus den Lernveranstaltungen an der EHB in Übungsszenarien anwenden und trainieren“, beschreibt Professorin Dr. Melita Grieshop, Studiengangsleitung Hebammenwissenschaft/Hebammenkunde die neue Trainingsstation. „Die Übungen sollen dazu beitragen, dass die angehenden Hebammen bereits mit ersten Anwendungserfahrungen in die praktischen Studienphasen in der klinischen und außerklinischen Geburtshilfe gehen. Dabei werden sie von den Lehrenden der EHB begleitet und unterstützt. Das SkillsLab befindet sich also an der Schnittstelle von Theorie und Praxis.“ 

Die Professorin für Hebammenwissenschaft und Hebamme hat bereits im Jahr 2013 den damaligen ausbildungsintegrierten Modellstudiengang Hebammenkunde an der EHB mit aufgebaut und war federführend an der Antragsstellung und Umsetzung des neuen geburtshilflichen Fertigkeiten-Labors beteiligt. Im Wintersemester 2021/2022 startete jetzt der erste Jahrgang mit Studierenden im dualen Studiengang Hebammenwissenschaft B. Sc. an der EHB. Dieses neue 7-semestrige Studienangebot löst den seit 2013 an der Evangelischen Hochschule Berlin etablierten Modellstudiengang Hebammenkunde B. Sc. ab. 

Der dafür entstandene neue Lernort für die angehenden Hebammen der EHB besteht aus zwei Geburtsräumen, einer davon ausgestattet mit einer Geburtswanne, einem häuslichen und einem klinischen Zimmer für die Betreuung von Schwangeren oder Familien nach der Geburt sowie einem Aufnahme- und einem Untersuchungsraum. Alle Übungsräume sind mit einem hochmodernen Audio-Video-System ausgestattet. Damit können Übungen, bspw. mit einer digitalen Simulationspuppe, aus dem Regieraum heraus angeleitet werden. Über verschiedene Kameras und Mikrophone werden Übungsverläufe aufzeichnet und können anschließend in der gemeinsamen Reflektion des Übungsteams wieder abgespielt werden, z. B. um ausgewählte Sequenzen im Detail zu besprechen – eine Lernmethode, die hervorragend zur Kompetenzentwicklung der Studierenden beiträgt.  

Verstärkung für das Lehrenden-Team

Mit dem Start ins Sommersemester hat der Studiengang neben räumlicher auch personelle Verstärkung bekommen. Zwei neue Professorinnen unterstützen ab sofort das Team des Studiengangs Hebammenwissenschaft/Hebammenkunde:

Frau Professorin Dr. Susanne Simon ist Hebamme und neue Professorin mit Schwerpunkt „Hebammenwissenschaft“. Nach langjähriger Hebammentätigkeit studierte sie Medizinpädagogik an der Humboldt Universität zu Berlin, arbeitete in der beruflichen Erstausbildung von Hebammen, promovierte an der Hochschule Osnabrück und der Universität Witten/Herdecke und war seit 2018 an der Hochschule 21 in Buxtehude tätig. Als International-Beauftragte des Deutschen Hebammenverbandes und Vorstandsmitglied der European Midwives Association ist sie zudem aktiv in die bildungspolitischen Veränderungen im Hebammenwesen involviert. 

Professorin PD Dr. Mandy Mangler ist Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe. Von 2003 bis 2016 hat sie an der Berliner Charité gearbeitet, promoviert und habilitiert und ist seit 2016 Chefärztin am Auguste Viktoria Klinikum und seit 2021 auch am Vivantes Klinikum Neukölln. An der EHB übernimmt sie zu 50 Prozent die Professur für Geburtsmedizin und Frauengesundheit.  

Im Anschluss an das Festprogramm haben Gäste und Hochschulangehörige bei einem Get-Together Zeit, sich auszutauschen und bei dieser Gelegenheit auch die neuen Kolleginnen des Studiengangs persönlich kennenzulernen. Für alle Interessierten, die nicht in Präsenz an der Veranstaltung teilnehmen können, hat die EHB am 5. Mai 2022 ab 14.00 Uhr einen Live-Stream mit dem offizielen Programm in der Kirche "ZUr Heimat" über den EHB YouTube-Kanal eingerichtet, der unter nachstehendem Link aufgerufen werden kann.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Professorin Dr. Melita Grieshop, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.


Foto: Trainingsraum im SkillsLab: Kreissaal mit Simulationspuppe (Sibylle Baluschek, EHB)

Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen – fulminanter Kampagnenauftakt

csm Auftaktveranstaltung Screenshot 8eb34b1372Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen – fulminanter Kampagnenauftakt

Mehr als 600 Therapeutinnen und Therapeuten waren am 28. März 2022 bei der digitalen Auftaktveranstaltung zur bundesweiten Kampagne des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen live dabei. Die meisten von Ihnen haben noch während der Veranstaltung ihre Stimme für die Vollakademisierung der Therapieberufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie online abgegeben, und damit die Petition "Therapieberufe reformieren – für die Lebensqualität von morgen!" aktiv unterstützt. Doch das war erst der Anfang!

Gute Argumente, große Geschlossenheit und hohe Motivation

Unter dem Motto #zusammenTun haben die Vertreterinnen und Vertreter des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen kurz und bündig die Argumente erläutert, die

    • für eine hochschulische Ausbildung der Therapieberufe,

    • für die Dringlichkeit der Reform der Berufsgesetze sowie

    • für die Chancen, die in zukunftsfesten Therapieberufen stecken,

sprechen.

Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag den Vorsatz, ein allgemeines Heilberufegesetz auf den Weg zu bringen, festgeschrieben. Wann und in welcher Form, ist noch offen. Aus diesem Grund nimmt das Bündnis das Heft des Handelns mit dieser Kampagne selbst in die Hand.
Denn: Die Argumente liegen längst auf dem Tisch – auch bei der Politik. Jetzt ist die Zeit reif, um mithilfe einer bundesweiten Kampagne eine breite Öffentlichkeit für die Zukunft der Therapieberufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie zu schaffen. Dafür hat sich das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen zusammengetan und die mit der Auftaktveranstaltung beginnende, berufspolitische Kampagne gemeinsam entwickelt. Mit großer Motivation geht es nun an die Umsetzung!

Reichweite durch Vielfalt und Interaktion

Zur Umsetzung der Vollakademisierung benötigt es einen politischen Willen. Diesen politischen Willen mobilisiert das Bündnis, wenn wir uns #zusammenTun.

Kernstück der Kampagne #zusammenTun ist die Petition "Therapieberufe reformieren – für die Lebensqualität von morgen!“. Hier gilt es, möglichst viele Unterstützer*innen zu gewinnen – angesprochen sind alle, die für eine Aufwertung der Therapieberufe und die Sicherung der therapeutischen Patient*innenversorgung sind – hier klicken und direkt unterschreiben.

Wer nicht nur die Petition unterschreiben möchte, kann der Kampagne buchstäblich ein Gesicht geben. Im Rahmen einer digitalen Plakataktion können auf der Homepage des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen über einen Generator individuelle Poster erstellt werden, zum Beispiel, um in der eigenen Praxis auf das Thema aufmerksam zu machen – einfach hier klicken, um direkt dorthin zu gelangen. 

Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen hat Berufsangehörige aus Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie gefragt, warum die hochschulische Ausbildung für die Therapieberufe in Deutschland erforderlich und längst überfällig ist. In zahlreichen Kurzvideos werden die Kolleg*innen in den nächsten Wochen ihre Sicht in den Sozialen Medien verbreiten und aktiv für die Vollakademisierung in der Öffentlichkeit werben.

Jede Kampagne lebt von der Interaktion der Menschen, die für das Thema brennen. Genau das hat die Auftaktveranstaltung zur Kampagne gezeigt – acht Organisationen und Verbände tun sich zusammen und bündeln ihre Aktivitäten. Das hat es in dieser Form in den Therapieberufen noch nie gegeben. Alle Berufsangehörigen sind nun aufgerufen, mitzuwirken und mehr Öffentlichkeit für unsere Berufsgruppen zu schaffen. Lasst es uns #zusammenTun!

Dabei lohnt auch immer mal wieder ein Blick auf die Facebook-Seite des Bündnisses  und auf den neuen Twitter-Kanal.

Über das Bündnis

Die Stärke des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen ist der Schulterschluss über die Organisationsformen und über die Berufsgrenzen hinaus.  Denn: Im Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen haben sich mit die mitgliederstärksten Berufs- und Ausbildungsverbände der Berufsfelder Ergotherapie, Logopädie und der Physiotherapie zusammengeschlossen. Gemeinsam repräsentiert das Bündnis die führenden Vereinigungen der Hoch- und Berufsfachschulen sowie über 130.000 Ausübende und Auszubildende der Therapieberufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie, die die künftige Patient*innenversorgung in Deutschland gewährleisten sollen. Dies ist der Großteil der jeweiligen organisierten Arbeits- und Ausbildungsleistenden.

Aktuelle Informationen über den Verlauf der Kampagne, das Bündnis und dessen Partner sowie über die politischen Argumente finden Interessierte fortlaufend online unter www.buendnis-therapieberufe.de.

Haben Sie Fragen zur Kampagne oder zur hochschulischen Ausbildung? Dann schreiben Sie gerne an kontakt(at)buendnis-therapieberufe.de


Originalartikel: https://buendnis-therapieberufe.de/aktuelles/