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DBfK Nordwest: „Minister Philippi irrt sich bei Generalistik“

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest zeigte sich überrascht über die jüngsten Aussagen des niedersächsischen Gesundheitsministers Dr. Andreas Philippi (SPD), wonach die generalistische Pflegeausbildung grundsätzlich „überdacht und angepasst“ werden müsse. Dr. Martin Dichter, Vorsitzender des DBfK Nordwest, machte deutlich: „Die Generalistische Pflegeausbildung ist ein Erfolg. Dies unterstreichen die aktuellen Ausbildungszahlen.“

„Der Minister übernimmt leider die altbekannten Argumente aus dem Arbeitgeberlager: Die Generalistik sei schuld an – mutmaßlich – sinkenden Ausbildungszahlen und einem zunehmenden Personalmangel in der Pädiatrie und der Langzeitpflege. Vielleicht aus Unkenntnis über die Generalistik – in jedem Fall aber ohne belastbare Zahlen“, kritisiert Dichter. Der DBfK Nordwest weist darauf hin, dass die Realität anders aussieht als von Philippi dargestellt: Seit der Einführung der generalistischen Pflegeausbildung im Jahr 2020 liegen die Ausbildungszahlen zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann bzw. Pflegefachperson auf Rekordniveau. Das Statistische Bundesamt meldet, dass im vergangenen Jahr über 59.000 neue Ausbildungsverträge geschlossen wurden – mehr als je zuvor. „Allein in dieser Hinsicht ist die Generalistik eine Erfolgsgeschichte“, so Dichter. Gerade jungen Menschen eröffne der Berufsabschluss, der in allen Versorgungsbereichen anerkannt ist, neue Perspektiven und trage damit maßgeblich zur Berufsattraktivität bei. „Wer jetzt versucht, die generalistische Pflegeausbildung schlechtzureden, gefährdet die dringend notwendige Nachwuchsgewinnung insgesamt“, warnt Dichter.

Das Pflegeberufegesetz (§ 5 Abs. 1) schreibt klar vor, dass Pflegefachpersonen für die Versorgung von Menschen „aller Altersstufen“ ausgebildet werden. Damit werden faktisch mehr Pflegefachpersonen als je zuvor auch für die Arbeit in der Pädiatrie und der Langzeitpflege qualifiziert. „Auch die Begründung des Gesetzgebers von 2017 für die Ausbildungsreform gilt weiterhin: Ziel der Generalistik war – und ist – eine moderne, zukunftsgerechte und auf die sich wandelnden Versorgungsstrukturen gerichtete Pflegeausbildung“, so Dichter. Die damalige Bundesregierung sei zu Recht zu dem Schluss gekommen, dass die getrennt geregelten Pflegeausbildungen diesem Anspruch nicht gerecht würden. „Wir erwarten deshalb von Minister Philippi, sich für die gezielte Weiterqualifizierung in speziellen Bereichen von generalistisch ausgebildeten Pflegefachpersonen starkzumachen, anstatt diesen wichtigen Meilenstein nun wieder in Frage zu stellen“, mahnt Dichter.

Bereits im Juni 2024 hat der DBfK Nordwest in einer ausführlichen Replik zur generalistischen Pflegeausbildung Stellung genommen.

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