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Pflegeausbildungsstatistik: BLGS sieht positiven Trend

Die gestern veröffentlichten Zahlen zur Pflegeausbildung und zum Pflegestudium im Jahr 2024 geben dem Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe (BLGS e.V.) Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, stieg die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um rund 9 %. Insgesamt haben 37.400 Personen ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen – auch hier ist ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Erneut entschieden sich 99 % der Absolvent:innen für den generalistischen Abschluss.

Die stellvertretende BLGS-Bundesvorsitzende Christina Heinze verweist auf die steigende Anziehungskraft der Pflegeberufe: „Wir sehen hier einen positiven Trend, was die Attraktivität der Pflegeausbildung angeht. Immer mehr junge Menschen entscheiden sich für eine Ausbildung in der Pflege und damit für einen sinnstiftenden, anspruchsvollen und gesellschaftlich wertvollen Beruf.“ Angesichts der demografischen Entwicklung mit rückläufigen Zahlen an Schulabgänger:innen und im Vergleich zu anderen Berufsgruppen wird die wachsende Attraktivität der Pflege besonders deutlich. Während in anderen Bereichen – etwa im dualen System – ein Rückgang bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen zu verzeichnen ist, zeigt sich in der Pflegeausbildung ein entgegengesetzter Trend.

Nach Einschätzung des BLGS zeigen die Reformen der Pflegeausbildung zunehmend Wirkung: Die generalistische Ausbildung ist inzwischen fest etabliert und wird von nahezu allen Auszubildenden – 99 Prozent – gewählt. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die praxisnahe Vermittlung vielfältiger pflegerischer Einsatzfelder, die vielfältige berufliche Entwicklungschancen eröffnet. Diese werden sowohl von den Absolvent:innen als auch von Trägern und Arbeitgeber:innen zunehmend positiv wahrgenommen.

Auch bei den primärqualifizierenden Bachelorstudiengängen zeichnet sich eine positive Entwicklung ab. Dabei spielt die Einführung der Ausbildungsvergütung eine entscheidende Rolle – sie steigert die Attraktivität des Studiums deutlich. Insgesamt zählt die Ausbildung zur Pflegefachperson mittlerweile auch finanziell zu den attraktivsten Berufsausbildungen in Deutschland.

Trotz der positiven Entwicklungen mahnt der BLGS: Angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels und der demografischen Herausforderungen reichen die aktuellen Ausbildungszahlen bei Weitem nicht aus. Es bedarf deutlich verstärkter politischer Anstrengungen. Zentral sind dabei der gezielte Ausbau von Studienkapazitäten, die kontinuierliche Verbesserung der Aus- und Weiterbildungsbedingungen auf allen Qualifikationsstufen sowie eine stärkere professionelle Handlungsautonomie für hochqualifizierte Pflegefachpersonen. Nur so lässt sich eine zukunftssichere und qualitativ hochwertige pflegerische Versorgung gewährleisten.

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